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§ 14. Friedrich Barbarossa und die Hohenstaufen. 
der Ruf: .,Hie Welf! Hie Waibling!" Der Kaiser hatte allen Ver¬ 
teidigern den Untergang geschworen, aber den Weibern wollte er mit ihrer 
kostbarsten Habe den Abzug gestatten. Da trugen (der Sage nach) die 
Frauen im seltsamen Aufzuge ihre Männer auf den Schultern „als ihr 
bestes Gut" hinaus. Der Kaiser gewährte großmütig auch den Männern 
Gnade, indem er sprach: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen noch 
deuteln!" — Er beteiligte sich an dem zweiten Kreuzzuge 1147, der aber 
ohne Erfolg verlief. Vor seinem Tode empfahl er als Nachfolger seinen 
Neffen. 
2. Friedrich L Durch seine Persönlichkeit ragte er über alle 
Fürsten seiner Zeit hervor. Hohe Gestalt, körperliche Kraft und Schön¬ 
heit zeichneten ihn aus. Sein Haar war blond, seine Wangen gerötet. 
Seines großen rötlichen Bartes wegen nannten ihn die Deutschen Rotbart, 
die Italiener Barbarossa. Er war aufrichtig fromm, wohltätig, gerecht, 
streng gegen Widerstrebende, aber versöhnlich gegen den Reuigen. Er war 
begabt mit durchdringendem Verstände und einem treuen Gedächtnis. 
Mit den Welfen lebte er anfangs im Frieden und gab sogar Heinrich 
dem Löwen die seinem Vater, Heinrich dem Stolzen, genommenen Herzog¬ 
tümer zurück. 
3. Friedrichs Kümpfe in Italien. Nachdem Friedrich in Deutsch¬ 
land allerwürts Ordnung geschafft und mit Strenge selbst fürstliche Friedens¬ 
störer bestraft hatte, zog er nach Italien, um das gesunkene kaiserliche An¬ 
sehen wiederherzustellen. Hier waren die Städte, namentlich Mailand, 
durch ihren Handel und die Schwäche der früheren Kaiser sehr mächtig 
geworden und wollten von einer Oberhoheit des Kaisers nichts wissen. 
In der ersten Zeit war Friedrich siegreich, ja, er eroberte nach zweijähriger 
Belagerung das trotzige Mailand 1162 und zerstörte es. Die angesehensten 
Bürger mußten barfuß, Asche auf dem Haupte und mit Stricken um den 
Hals des Kaisers Gnade anrufen und Unterwerfung geloben. Ein ander¬ 
mal aber raffte die Pest die kaiserlichen Streiter dahin. Aber noch be¬ 
denklicher ward Friedrichs Lage, als auch der Papst, der keinen allzu¬ 
mächtigen Kaiser haben wollte, sich mit den lombardischen Städten verband. 
Mailand erstand wieder aus dem Schutte, und eine starke Festung wurde 
dem Kaiser zum Trotz erbaut, die nach dem Papste Alexander den Namen 
Alessandria erhielt. Friedrich konnte diese Stadt nicht erobern. Durch 
das Heranrücken eines großen Städteheeres wurde Friedrich gezwungen, 
von Alessandria abzulassen. Heinrich der Löwe sollte ihm frische Truppen 
zuführen. Aber der treulose Welfe versagte ihm seine Hilfe und kam ohne 
Heer zu einer Zusammenkunft. Da der Kaiser ohne die Unterstützung 
Heinrichs, des mächtigsten Reichsfürsten, seinem Gegner kaum gewachsen 
war, so bat er Heinrich sogar fußfällig, die Ehre des Reiches zu be¬ 
denken. Aber dieser blieb ungerührt. So trennten sich hier Welfe und 
Waiblinger. — Friedrich griff trotzdem das größere Heer der Feinde ñn, 
wurde aber vollständig geschlagen 1176 bei Legnano (nordwestlich von Mai¬ 
land). Der Kaiser selbst galt für tot, und erst nach drei Tagen kam er wieder
	        
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