Full text: Deutsches Realienbuch

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Kämpfe in Italien während früher die deutschgesinnten Bischöfe in Gber- 
italien alle Macht in Händen gehabt hatten, war diese inzwischen auf die 
lombardischen Städte übergegangen. Durch ihren Handel mit dem 
Morgen- und Rbendland waren sie reich geworden, hatten sich die umliegenden 
Landgebiete unterworfen und eine freie städtische Verfassung eingeführt. Rn 
der Spitze stand das stolze Mailand. Ruf dem ersten ,, Römerzuge" 
hatte Friedrich zu einer vollständigen Niederwerfung der lombardischen Städte 
nicht genügend Streitkräfte- er ächtete Mailand, das seinen kaiserlichen Brief 
zerrissen und in den Not getreten hatte, zog nach Nom und einigte sich mit 
dem Papste, der ihn zum Kaiser krönte. Rber die Römer machten einen 
Rufstand, und nur durch die 
Tapferkeit Heinrichs des Lö¬ 
wen wurde Friedrich aus der 
Lebensgefahr gerettet. Huf der 
Rückkehr zeichnete sich der 
tapfere Graf Otto von wit- 
telsbach durch die heldenmütige 
Erzwingung des Durchgangs 
durch das Etschtal aus. 
Rber die lombardischen 
Städte empörten sich bald wie¬ 
der. Diesmal führte Friedrich 
ein großes, mächtiges Heer 
über die HIpen, zwang die 
Städte zum Gehorsam und 
ließ sie auf einem glänzenden 
Reichstag in Oberitalien den 
Eid der Treue schwören. Er 
setzte in den Städten deut¬ 
sche Statthalter ein und 
verlangte Rbgaben und 
Steuern. Rur Mailand 
wollte sich wieder nicht fügen. 
Da schloß Friedrich die stark 
befestigte Stadt ein und er¬ 
oberte sie nach langwieriger Belagerung. Er hielt ein schreckliches Straf¬ 
gericht über sie ab und zerstörte sie von Grund aus- in vier offenen 
Dörfern mußten sich die Mailänder ansiedeln. Schrecken ergriff die verbün¬ 
deten Städte,- überall konnte der Kaiser nun ohne widerstand seine Rnord- 
nungen durchführen. 
Rber in dem neuen Papst Rlexander III. war ihm ein mächtiger 
Gegner erstanden. Rls Friedrich, durch ein Sumpffieber genötigt, Italien verlassen 
hatte, schloß Rlexander einen Bund mit den Städten und half den Mailändern 
beim Wiederaufbau ihrer Stadt. Ja es wurde zu Ehren Alexanders eine 
neue Stadt mit Namen Riessa n d r i a gegründet, wieder kam Friedrich 
mit einem Heere nach Italien- aber die gewaltige Trutzfeste Rlessandria be- 
Friedrich Barbarossa. 
(vom A^'ffhäuser-Denkmal; Phot. R. Schiervcck, Nordbausen.)
	        
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