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auf und außerdem Mastodonten ff. Rbb.), Nashörner, Schweine, Hirsche und Kamele.
Ruch Nagetiere, Naubtiere und Offen sind mit Bestimmtheit nachgewiesen, und
vieleicht haben in der allerletzten Zeit
des Tertiärs auch fchonMenschen gelebt.
Rn nutzbaren Mineralien finden
wir im Tertiär außer Kalk- und Sand¬
stein noch Steinsalz, Braunkohle, Pe¬
troleum und Schwefel. Ruch Gold- und
Silbererze werden hier gesunden, außer¬
dem der aus dem harz einer unterge¬
gangenen sichte entstandene Bernstein.
Die Schichten dieser Formation Mastodon,
treten in Deutschland in dem Gebiet
südlich der Donau, im Rhein-, IVeser-, Elbe- und Odergebiet vereinzelt in
größeren oder geringeren Flächen zutage, vielfach sind sie überlagert vom
Diluvium oder älteren Schwemmland. Seine Hauptbestandteile sind Lehm,
Mergel, Kies und Sand. Mährend der Eiszeit, die damals eintrat, bedeckten
die Gletscher das Land. Die durch ihre Tätigkeit im Gebirge losgerissenen
Felsmassen schoben diese Cisströme entweder an ihrem Grunde mit sich fort
(Grundmoränen) oder sie trugen sie aus ihrer Oberfläche mit (Oberflächen¬
moränen). Beim Rückgang der Gletscher lagerten sich dann diese Lehm-, Sand-
und Schuttmassen über den früheren Formen der betreffenden Gegend ab. Die
Mächtigkeit der Massen schwankt zwischen 40 und 200 m. Durch die Gletscher
wurden auch die oft mächtigen „Findlinge" oder „erratischen Blöcke" an ihren
heutigen Fundort gebracht.
Entsprechend dem kälteren Klima, finden wir in diesem Zeitabschnitt
eine ausgesprochen nordische Tierwelt. Neben dem Renn- und Elentier
kommen Ur und Wisent noch bis in die geschichtliche Zeit hinein vor, wäh¬
rend zahlreiche Funde von dem ziemlich häufigen Rustreten des Mammuts,
des Höhlenlöwen und Höhlenbären Kunde geben, pflanzliche und tierische Reste,
die in den Lehm-, Sand.- und Kalkschichten jener Zeit eingeschlossen sind, stimmen
vielfach mit den heutigen Formen überein. Der Mensch, dessen vorkommen
auf Grund zahlreicher Funde von bearbeiteten Knochen- und Feuersteinstücken
für das Diluvium sicher nachgewiesen ist, hatte seine Wohnstätte in hohlen.
Die großen Ebenen unseres Vaterlandes in Süd- und Norddeutschland und am
Rhein sind vom Diluvium überdeckt.
Mit dem Ende der Eiszeit war die Gebirgsbildung in unserem Vater-
lande beendigt, und Deutschland zeigte seitdem im großen und ganzen das land¬
schaftliche Bild unserer Tage. Doch sind, wenn auch für den oberflächlichen
Beobachter unsichtbar, fortwährend starke Kräfte an der Rrbeit, die auch in
unserer Zeit noch die Oberfläche der Erde umgestalten. Diese jüngsten, noch
fortwährend vor sich gehenden Veränderungen der Oberfläche unserer Erde bilden
das jüngere Schwemmland oder Alluvium. Die Torflager und Marschen sowie
alle durch die Tätigkeit der Gewässer, der Witterungseinflüsse, des Windes und»
chemischer Wirkungen sich bildenden Rnschwemmungen und Niederschläge sind
hierher zu zählen.