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Das macht, der Herr Gott wohnet da,
drum kommen sie von fern und nah,
hier vor sein Angesicht zu treten,
zu flehn, zu danken, anzubeten.
Wo wohnt der liebe Gott? —
Die ganze Schöpfung ist sein Haus;
doch wenn es ihm so wohlgefällt,
so wählet in der weiten Welt
er sich die engste Kammer aus. —
Wie ist des Menschen Herz so klein!
Und doch auch da zieht Gott hinein.
O, halt das deine fromm und rein,
so wählt er's auch zur Wohnung sein
l und kommt mit seinen Himmelsfreuden
und wird nie wieder von dir scheiden!
5. Christus, der Helfer.
Es zog ein guter Mann durchs Land, war allen Leuten gar
Al bekannt. Durch welche Stadt er ging, da kamen die Armen
ll', wer krank und wund und all' die Blinden, all' die Lahmen,
j^nd riefen: „Herr, mach uns gesund! Und er mit freundlichem
Erbarmen blieb gleich auf seinem Wege stehn und sprach so lieb*
t"ch zu den Armen: „Was ihr begehrt, soll euch geschehn." Da
Junten gleich die Blinden sehen, vorüber war der Kranken Leid,
fje Schwachen und die Lahmen gehen so froh von dannen nah
>'nd weit. Und alle danken laut und loben den Mann, der solche
M erweist, und daß er Jesus Christus heißt. Drum ist umher
jN ganzen Land sein Name allen wohl bekannt.
I W. Hey.
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W. Hey.
6. Die Treue.
L Ein heidnischer König ließ einen frommen Bischof vor sich
Ihren und verlangte, daß er seinen Glauben verleugnen und den
Götzen opfern sollte. Der Bischof aber sprach: „Mein Herr und
l-önig, das thue ich nicht!"
l. Da ward der König sebr entrüstet und sprach: „Weißt bit
uht, daß dein Leben in meiner Gewalt steht und ich dich tobten
un? Ein Wink, und es geschieht."
„Das weiß ich," antwortete der Bischof, aber gestatte mir
sivor, daß ich dir ein Gleichniß vorlege und eine Frage zur
Entscheidung. Gesetzt, einer deiner treuesten Diener fiele in die
Gewalt deiner Feinde, und sie suchten ihn zur Untreue gegen dich
t bewegen, damit er ein Verräther an dir würde. Aber als dein
b teuer unverrückt beharrte in seiner Treue, nahmen ihn die Feinde,
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