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ist's, so dahin zu sausen auf der ebnen Straße," das steht auf des
Radfahrers Gesicht geschrieben. Sieh, wie gewandt er sich mit dem
schmalen Rade zwischen zwei Wagen hindurchschlängelt, nirgends an¬
stößt, höflich den Fußgängern ausweicht. Das ist einer, der das
Fahren auf dem Zweirad gut versteht. Auch vorsichtig ist er. Immer
hat er die Hand an dem Glöckchen, und wenn jemand seinen Weg
kreuzt, so klingelt er. Er warnt uns. Er hat Furcht, jemand zu
verletzen oder gar zu überfahren. Ja, nun wird das Menschengedränge
zu dicht, nun muß der Radfahrer absteigen. Nun führt er sein
Zweirad mit der Hand neben sich her. Er lacht dabei und denkt:
Muß ich dich auch führen, mein liebes Zweirad, so brauche ich dich
doch nicht zu füttern, wie der Rutscher dort auf dem Platze seine
Pferde füttert. Jetzt ist Raum geworden. Schnell schwingt sich der
Radfahrer wieder auf sein Rad, ergreift die Lenkstange und rollt
schnell dahin. Es geht weich und sanft.
2. Die Räder sind mit einem Eummischlauch eingefaßt. Im
Schlauch ist Luft. Nein, ich freue mich, daß ich kein Fußgänger
bin, denkt der Radfahrer. P—ff! macht es plötzlich! O weh! O weh!
Was ist geschehen? Der Gummischlauch ist geplatzt, die Luft ist-
aus dem Schlauch entwichen! Das kommt von der alten Glasscherbe
her, die auf dem Fahrweg liegt. Die Scherbe hat den Schlauch
zerschnitten. Armer Radfahrer, was machst du jetzt? Wieder ist
er abgestiegen, wieder führt er sein stählernes Pferd am Zügel.
Aber das Pferd ist jetzt krank, und der Radfahrer macht ein langes
Gesicht. Er wollte so schnell aufs Dorf radeln; nun muß -er sich
eine ruhige Straße suchen und sein Zweirad flicken. „Siehst du,"
sagt der Fußgänger, „jetzt lachst du mich nicht mehr aus! Jetzt lauf'
ich an dir vorbei, etsch!"
3. „Klinglingling!" tönt es hinter dem Fußgänger. „Schon
wieder ein Radfahrer?" Ja, aber diesmal ist's ein Dreirad, das
daher kommt, und darauf sitzt ein Hausknecht mit einem schweren
Koffer. Dem gefällt das Dreirad sehr, das gute Dreirad, das
nicht nur den schweren Koffer, sondern noch ihn selber schleppt! Wem
sollte es nicht gefallen?
Ilse Frapan.
25. will sehen, was ich weiß vom Vüblein auf dem Eis.
h Gefroren hat es heuer
noch gar kein festes Gis.
Das Büblein steht am lVeiher
und spricht so zu sich leis: