zusammengedrängten Siedlungen, die vielfach durch lose Häuserreihen an 
der Landstraße zusammenhängen, von großer Bedeutung für Sachsen sind die 
Steinkohlenbergwerke bei Zwickau an der gleichnamigen Mulde. Sn der 
Kunde davon finden sich große Fabrikstüdte. Oie größte darunter ist Chemnitz 
(280000 Einwohner) mit seinen vielen Maschinenfabriken, Baumwollwebereien 
und Strumpffabriken. Plauen (N5 000 Einwohner) hat Gardinen-(vorhang-) 
Weberei zur Spezialität (Besonderheit). 
Die Blei- und Silberbergwerke sind bei Zreiberg, das ebenfalls an 
einer Mulde gelegen ist. Neben dem heimischen Erz wird viel solches von Ehile 
und Mexiko verhüttet. Um die zahlreiche Bevölkerung zu ernähren, mußten 
verschiedene Industriezweige eingeführt werden: die Spitzen Klöppelei, 
die Bortenwirkerei (posamenterie), für die Annaberg der hauptort ist, 
die 5 t r o h f l e ch t e r e i im östlichen Erzgebirge. Sn Markneukirchen im Vogt¬ 
land werden Geigen, Flöten, Klarinetten hergestellt,' Zchneeberg bereitet den be¬ 
kannten weißen Schnupftabak. Spielwaren werden durch Heimarbeit ver¬ 
fertigt. Sn einem Dorfe stellt man Haus für Haus hölzerne Soldaten, im andern 
Puppenmöbel, im dritten Schäfereien und Hühnerhöfe, im vierten Kegelspiele, 
Pferde und wagen her. Diese Sächelchen kommen bis nach England. Das Dasein 
ist für den Erzgebirgler nur möglich, weil er bei fast unbegreiflicher Genüg¬ 
samkeit einen ungemeinen Fleiß entfaltet. Eltern und Kinder, auch die kleinsten, 
ringen Tag für Tag um das tägliche Brot. — viel Arbeit und ein kärgliches 
Brot haben auch die Weber der Gberlausitz. — wohlhabende Bauern 
sitzen im sächsischen Flachland. Shre Erzeugnisse bringen sie besonders nach dem 
nahen Leipzig (540 000 Einwohner). Dieses ist eine bedeutende Handels¬ 
stadt (Gster- und Herbstmesse), hauptort des norddeutschen Buch¬ 
handels, Sitz des Neichsgerichts und hat eine Universität. Sst 
Leipzig eine Stätte der Wissenschaft und Arbeit, so ist Dresden (550 000 Ein¬ 
wohner) die Stadt der Kunst und des vornehmen Lebens. 
J6. Da§ Weserbergland. 
I. Landschaften. 
1. Zu den Wesergebirgen gehören alle die längs der Weser liegenden 
Berggruppen (Buntsandstein mit Basaltgipfeln). 
Der vogelsberg zwischen Wetter au und Fulda ist ein massiger 
Basaltberg, rund wie eine umgestülpte Schüssel. Zeine höchste Spitze ist der 
Taufstein (770 m). wie der Spessart hat auch der Vogelsberg ,,^ Jahr Winter 
und V4 Jahr kalt". Der fruchtbare Basaltboden trägt zwar schöne Wälder 
und Bergwiesen, im Tale bildet er ergiebiges Feld, aber die 
Höhenbewohner müssen meist durch Strohfle'chterei, Packmehlberei¬ 
tung aus holz und Steinbrucharbeit (Pflastersteine) ihr Brot verdienen. 
Die Rhön zwischen Fulda und Werra hat im Rreuzberg (mit 
Kloster) und der lvasserkuppr (wegen ihrer Uebel so genannt!) ihre höchsten 
Gipfel (950 m). Auf ihr entspringt die Hulda. Auch sie ist ihrer rauhen Stürme 
und langen Winter wegen verrufen: ,,3u einer Pelzkappe gehören in der 
Uhön drei Männer, einer, der sie trägt, und zwei, die sie halten" und: ,,Der
	        
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