Full text: Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen

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elektrischen Erregung, welche an der Grenzfläche zweier in verschie¬ 
dener Richtung über einander hinströmenden Luftmassen hervorgerufen 
wird. 
VI. Die Thermv-Elektricitiit. 
f §. 137. Wenn zusammengelöthete Metalle ungleich erwärmt 
werden, so entsteht gleichfalls eine elektrische Strömung, wie Seelbeck 
1822 nachgewiesen hat. — Die Thermosäule besteht aus einer Reihe 
von zusammengelöthete« Wismut- und Antimonstäben. An den ersten 
Wismut- und den letzten Antimonstab löthet man übersponnene 
Schließungsdrähte. Bei Schließung derselben entsteht ein elektrischer 
Strom, der Wasser zersetzt, Funken gibt und Eisen und Stahl magne¬ 
tisch macht. Merkwürdig ist, daß die geringste Wärmeveränderung in 
der Thermosäule, ja selbst die Annäherung der Hand eine Ablenkung 
der Multiplikatornadel verursacht. 
Anhang. 
Chemische Erscheinungen. 
f §. 138. Chemische Prozesse. Manche Körper zeigen, wenn 
man sie mit andern in innige Berührung bringt, eine Neigung, sich mit 
ihnen zu einem neuen Körper zu verbinden, oder sich in ihre Bestand- 
theile aufzulösen. Gebrannter Kalk und Wasser. Solche Verbindungen 
oder Zersetzungen, bei denen neue Körper mit neuen Eigenschaften ent¬ 
stehen, heißen chemische Prozesse (Vorgänge). Das Bestreben der Kör¬ 
per, sich chemisch mit andern zu verbinden, nennt man die chemische Ver¬ 
wandtschaft (Affinität). Sie zeigt sich nur bei unmittelbarer Be¬ 
rührung und wird durch alles erregt, was eine innige Berührung herbei¬ 
führt, z. B. das Auflösen im Wasser. Als Mittel, zusammengesetzte 
Körper wieder in ihre Bestandtheile zu zerlegen, benutzt man vorzugs¬ 
weise die Wärme, die galv. Elektricität und die Wahlverwandtschaft, 
d. i. die stärkere Verwandtschaft (Anziehung) eines dritten Stoffes zu 
einem Bestandtheile des zusammengesetzten. 
ch §. 139. Elemente. Die Körper, welche sich nicht in einfachere 
Zerlegen lassen, heißen einfache Körper, Elemente oder Grundstoffe. 
Dian kennt deren bis jetzt 65 und hat sie eingetheilt nach ihren äußern 
Eigenschaften in Metalle und N ichtmetalle (Metalloide), je nach¬ 
dem sie Metallglanz haben oder nicht. Etwa die Hälfte der Metalle 
sind sehr selten. Die wichtigsten Elemente sind folgende: 
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