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aus dem Stalle getrieben, um ihnen ungehinderter ihr Mahl auf die
Hilten (Raufen) stecken zu können. Das Stroh, das sie den Tag
über in stiller Arbeit haben durchforschen müssen, wird ihnen zur
Streu auf die Nachtzeit in den Stall geworfen. Damit ist der Bauer
wohlweislich nicht knauserig, und es liegt dick und wild auf dem Boden.
Die Lämmer bleihen bei der Fütterung im Stalle; denn draußen weht
der Wind für die schneeweißen, niedlichen Dinger noch gar zu winterlich
rauh. Das ist für die Lämmer und für den Buben ein wunderschönes
Viertelstündchen. Die Lämmer klettern mit allerlei wunderlichen, mu
willigen Kapriolen und Sprüngen zwischen den Strohbergen umher
und führen um den großen Sauftrog in der Mitte des Stalles ein
förmliches Wettrennen auf. Der Bube aber legt sich plötzlich mitten
in den Stall und stellt sich mausetot. Sobald die Lammer das er—
blicken, ziehen sie sich zuerst scheu und mit Befremden in die Ecken
zurück. Ein neugieriges Böckchen aber hält das nicht lange aus; es
nähert sich allgemach, dann und wann mit dem Fuße stampfend, dem
toten Knaben. Da er aber kein Glied rührt, kommt es näher und
näher, und dadurch ermutigt, kommen auch die übrigen Lämmer vor—
sichtig heran. Jetzt ist das Böckchen ganz nahe. Es schnuppert und
zupft an den Ohren, Haaren und Kleidern des Knaben, und da er
noch immer kein Lebenszeichen merken läßt, so kratzt es mit einem
Vorderfuße an den Beinen und dem Rücken desselben. Unterdes ist
auch die übrige reizende Gesellschaft näher gekommen und umsteht in
dichtem Kreise die rätselhafte Gestalt, ihrem Zugführer nachahmend.
Nun gehört freilich viel UÜbung und die ganze Willenskraft eines Knaben
dazu, von dem Kitzel, der den ganzen Körper bedeckt, nicht in lautes
Gelächter auszubrechen. Damit waͤre dann der Spaß für dasmal zu
Ende. Aber der Knabe beißt die Zähne zusammen und hält aus.
Jetzt steigt das Böckchen oben auf den Leib des Knaben, schnuppert,
zupft und kratzt auch allda, springt hinunter und wieder hinauf, und
die übrigen machen alles nach. Endlich ist die mutwillige Gesellschaft
völlig darüber sicher, daß der kleine daliegende Kerl wirklich mausetot
ist, und nun begiunt der wildeste Tanz, und quer, hin und her,
über die vermeintliche Leiche hinweg. Es ist wahrhaft zum Totlachen,
aher ein Weilchen hält det Bursch es doch aus. Nun beim wildeften
Galopp erhebt er sich ganz ꝓlötzlich. Aber wie prallen sie da auf
den Tod erschrocken in aͤlle Ecken uud Winkel! —Und dalnit ist für
heute der Spaß aus, aber morgen kann's wieder von neuem losgehen.
Töpperwien.
160. Der Hirsch.
Die Höhe des Hirsches bis zum Rückgrat beträgt etwa 1,2 Meter.
Seine Farbe ist im Sommer han rotbraun, im Winter graubraun.
Im hohen Alter wird die Farbe schwärzlich, und die Halshaare ver—
längern sich beim Männchen zu einer Art Mähne. Eine Seltenheit
sind weiße, silberfarbene und schwarze Hirsche. Zuweilen kommen