Full text: Lesebuch für die Volksschulen des Fürstentums Schaumburg-Lippe

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dämmernd verschwindet im düsteren Regen 
Himmel und Erde, die weite Natur, 
aber den süßen, befruchtenden Segen, 
durstig verschluckt ihn die lechzende Flur. 
Ihr Kinder, lobt den Herrn der Welt! 
Er tränkt die Flur, er labt das Feld, 
er schmückt das Blümlein, speist den Wurm 
und segnet auch im Wettersturm. 
Behüt' uns Gott in Gnaden! 
Milder schon fallen die silbernen Tropfen; 
munter schon zwitschert der Sperling vom Dach, 
frisch in der Werkstatt vernimmt man das Klopfen, 
all das verschüchterte Leben wird wach; 
fern im Gebirge, dahin er gezogen, 
murrt noch der Donner, ein fliehender Leu; 
aber am Himmel der leuchtende Bogen 
kündet's der Erde: „Der Herr ist getreu!“ 
Ihr Kinder, auf, hinaus ins Feld, 
wie weht's und duftet's durch die Welt! 
Wie, glänzt die Luft, wie perlt die Flur! 
Hab' Dank, o Herr der Kreatur! 
Behüt' uns Gott in Gnaden! 
Gerok. 
214. Der elektrische Telegraph. 
Außer der Elektricität, welche durch Reibung hervorgerufen wird, 
giebt es auch noch Berührungselcktricität, d. h. solche, welche sich 
zeigt, wenn man zwei Platten von verschiedenem Metall, etwa eine 
Zink und Kupferplatte, mit ihren glatten Flächen fest gegen einander 
drückt, oder auch danu, wenn eine Metallplatte in eine Flüssigkeit, 
. B. in verdünnte Schwefelsäure getaucht wird. Auf dieser Art' von 
Elektricität beruht die merkwürdigste Erfindung unserer Zeit, der 
elektrische Telegraph. 
Das einfachste Werkzeug zur Erregung der Berührungselektricität 
erhält man dadurch, daß man einen Kupferdraht mit dem einen Ende 
an eine Kupferplatte, mit dem andern an eine Zinkplatte lötet. Steckt 
man die beiden Platten in den feuchten Erdboden, so nehmen wir an 
dem Draht höchst auffallende Erscheinungen wahr. Reißt man ihn 
mit feuchten Häuden auseinander, so fühlt man in den Gelenken einen 
stechenden Sthmer Findet das Zerreißen im Dunkeln statt, so be— 
merkt man einen kleinen Funken, der von dem einen Ende zum andern 
überspringt. Wickelt man endlich den Draht um eine hölzerne Spule, 
in deren Höhlung man ein Stück weiches Eisen gelegt hat, so wird 
dieses zu einem Magnet, der anderes Eisen anzieht. Es behält
	        
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