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80. Die zwei Hunde.
Ein Junker hielt sich ein Paar Hunde,
Es war ein Pudel und sein Sohn.
Der junge, Namens Pantalon,
Vertrieb dem Herrchen manche Stunde.
Er konnte tanzen, Wache stehn,
Den Schiebkarrn ziehn, ins Wasser gehn,
Und dieses alles aus dem Grunde.
Der schlaue Fritz, des Jägers Kind,
War Lehrer unsers Hund's gewesen,
Und dieser lernte so geschwind,
Als mancher Knabe kaum das Lesen.
Einst fiel dem kleinen Junker ein,
Es müßte noch viel leichter sein,
Den alten Hund gelehrt zu machen.
Herr Schnurr war sonst ein gutes Vieh,
Doch seine Herrschaft zog ihn nie
Zu Woen hochstudierten Sachen;
Er konnte bloß das Haus bewachen.“
Der Knabe nimmt ihn vor die Hand
Und stellt ihn aufrecht an die Wand;
Allein der Hund fällt immer wieder
Auf seine Vorderfüße nieder.
Man rufet den Professor Fritz;
Auch der erschöpfet seinen Witz
Umsonst; es will ihm nicht gelingen,
Den alten Schüler zu bezwingen.
„Vielleicht,“ sprach Fritze, „hilft der Stock.“
Er holt den Stock, man prügelt Schnurren;
Noch bleibt er dummer als ein Block,
Und endlich fängt er an zu murren.
„Was wollt Ihr?“ sprach der arme Tropf;
„Ihr werdet meinen grauen Kopf
Doch nimmermehr zum Doktor schlagen.
Geht, werdet durch mein Beispiel klug,
Ihr Kinder, lernet jetzt genug!
Ihr lernt nichts mehr in alten Tagen.“
Pfeffel.
81. Eine gelinde Antwort stillet den Zorn.
So steht geschrieben in den Sprüchen Salomos, Kapitel 15,
und ein ehrsamer Schuhmachermeister in einer kleinen Bergstadt hat
es erfahren, daß der Spruch wahr ist.
Durch jenes Bergstädtchen fuhr eines Tages ein schwer beladener
Frachtwagen, und den Pferden wurde es gar schwer, die steile Straße
hinaufzukömmen; der Fuhrmann hieb auf die Pferde los und stieß
dabei furchtbare Flüche aus. Das hatte der alte Meister mit angesehen