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Von dem Leibe des Menschen. 
DaS Gesicht. 
Die Werkzeuge des Gesichts sind die so bewunderns¬ 
würdig aebaueten Augen, in deren Blicken sich gleichsam 
das geistige Leben des Menschen uns kund giebt. Die 
Augen liegen am oberen Theile unsers Kopfes, in Kno- 
chenhö hlen, auf einem Lager von Fett, auf welchem sie 
sich durch Hülfe von 6 Muskeln bewegen, worunter 4 ge¬ 
rade und 2 schief sind und durch deren Hülfe sie nach allen 
Seiten hin bewegt werden können. Außerdem hat jedes 
Auge an der hintern Seite einen Stiel, welcher der Ge- 
ficht-Snerve ist, der sich aus dem Gehirn ins Auge ver¬ 
breitet. Die Augen sind mit den Augenliedern bedeckt, 
welche sich, sobald dem Auge Etwas zu nahe kommt, und 
auch im Schlafe, schließen. An diesen befinden sich die 
Wimpern, welche das Auge vor Staube und andern, 
demselben schädlichen Dingen, bewahren und das allzustarke 
Licht abhalten. Über ihnen sind die Augenbraunen, 
welche die Schönheit des Menschen vermehren, und zugleich 
verhüten, dass der Schweiß von der Stirn in die Augen 
tröpfele. Jeder Augapfel ist von außen mit einer harten 
Haut umgeben, die sich an dem Vordertheile etwas erhebt, 
wo sie durchsichtig und hornartig ist, und deswegen auch 
die Hornhaut heißt. Unter dieser befindet sich die soge- 
namrte Regenbogenhaut, (Iris genannt). Dieselbe ist 
undurchsichtig und hat bei dem einen Menschen diese, bei 
dem anderen jene Farbe. In der Mitte derselben ist ein run¬ 
des Loch (Sehloch), welches derStern oder die Pupille 
heißt, und sich bei schwachem Lichte vergrößert und bei 
hellem verkleinert. Unter der Regenbogenhaut, ganz im 
Hintergründe des Auges, befindet sich die weißliche Netz- 
oder Nerven haut, die aus einer großen Menge, aus 
dem Gehirn kommender, Nerven besteht, deren größter, der 
Sehnerv, bevor er sich zertheilt, von der Starke einer 
Federspule ist. Diese Netzhaut ist der eigentliche Augen¬ 
spiegel, indem sich auf ihr die fehbaren Gegenstände gleich¬ 
sam abbilden. Überdem enthält das Auge dreierlei Feuch¬ 
tigkeiten. Die wässerige, welche vorn auf beiden 
Seiten der Augenöffnung liegt; die glasartige, welche 
hinter der Netzhaut sich befindet, und den größten Theil 
des Auges einnimmt; und die durchsichtige Krystalllinse, 
welche zwischen der Regenbogenhaut und der Netzhaut liegt, 
aus lauter hellen Scheibchen besteht, und die Figur einer