Merkwürdige Naturerscheinungen. 247 
Lüfte, mäßige, starke, harte Winde und Stürme 
oder Orkane eingetheilt. Die gewöhnlichen Winde bewe¬ 
gen sich in einer Sekunde 12 Fuß fort, ein Sturmwind 
hingegen 50 bis 80 Fuß. — Der stärkste beobachtete Wind 
hatte eine Geschwindigkeit von 123 Fuß in der Sekunde. 
Solche Sturmwinde sind nicht allein auf dem festen Lande 
sehr zerstörend, indem sie daselbst die stärksten Bäume zer¬ 
brechen oder aus der Erde reißen, ganze Wälder verheeren, 
Häuser, Windmühlen und Thürme einstürzen; sondern sie 
sind auch zur See sehr gefährlich, weil sie dort das Wasser 
dermaßen hin- und herwerfen, dass die Schiffe dadurch oft 
auf eine schauderhafte Weise vernichtet werden. Bisweilen 
fahren die Winde im Kreise von oben nach unten, oder 
umgekehrt; dann nennt man sie Wirbelwinde, welche 
ebenfalls sehr gefährlich werden können. Man benennt 
die Winde nach den Weltgegcnden, woher sie wehen, und 
giebt es demnach vier Hauptwinde, als: Oft wind, Süd¬ 
wind, Westwind und Nordwind. Die Schiffer thei¬ 
len sie in 32 Arten ein. 
Der Nordwind ist kalt, weil er aus kalten, meistens mit 
Schnee und Eiö bedeckten Ländern kommt; der Ostwind ist 
gewöhnlich trocken und imSommer heiß, indem er zu uns über 
weite, trockene Gegenden wehet; der Südwind ist mehren- 
theils warm und feucht; und der Westwind bringt gewöhn¬ 
lich Regen, indem er über ein großes Meer herkommt. 
Auch nützlich ist der Wind. Er setzt Mühlen und 
Schiffe in Bewegung, reiniget die Luft, treibt Wolken zu¬ 
sammen und führt sie über das Land, damit die Erde be¬ 
feuchtet werde rc. 
Manche Winde sind dem Menschen sehr gefährlich. 
In Arabien z. B., wehet vom 25. Juni bis 25. August 
der Samum, der durch seine Hitze Menschen und Thiere 
auf der Stelle tödtet; ebenso ln Italien der Siroeco, 
und in Guinea der Har ma tan. 
h) Wässerige Luftersicheinungen. 
Zu den wässerigen Lufterscheinungen zählt man alle 
diejenigen, welche durch das Aufsteigen wässeriger Dünste 
in der Luft veranlasst werden, als: der Thau, der Reif, 
das Wasserziehen der Sonne, der Nebel, die Wol¬ 
ken, der Regen, der Schnee, die Schlossen, der 
Hagel und die Wasserhosen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.