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139. Sinnsprüche. — 140. Das Nickel.
139. Sinnsprüche, f
1. Wenn du Gott wolltest Dank für jede Lust erst sagen,
Du fändest gar nicht Zeit, nur über Weh zu klagen.
2. Wenn du zum Wort nicht ohne Not,
Nicht ohne Hunger greifst zum Brot:
Bringt dir dein Reden nie Verdruß,
Nie Unbehagen dein Genuß.
(Fr. Rückert.)
140. Das Nickel, f
Es ist noch nicht lange her, dass das Nickel ledig¬
lich dem Namen nach den Schulkindern bekannt wurde,
wenn im naturgeschichtlichen Unterrichte die unedlen
Metalle aufgezählt wurden. Zu Gesicht bekamen dieses
Metall die wenigsten in ihrem Leben. Das ist nun seit
Einführung des neuen deutschen Münzgesetzes vom
9. Juli 1873 anders geworden. Dieses verordnete näm¬
lich, dass gleich wie in der Schweiz und in Belgien zur
Herstellung einzelner Scheidemünzen Nickel, legiert mit
Kupfer, verwendet werde, und seitdem geht das Nickel¬
metall als 5- und 10 Pfennigstück täglich und stündlich
durch die Hand aller, welche überhaupt mit Geld um¬
gehen. Solch eine allgemeine Verbreitung lässt es denn
auch angezeigt erscheinen, das Nickelmetall einer
näheren Betrachtung zu würdigen.
Das Nickel findet sich auf unserm Planeten nur
vererzt und sehr gern in Gesellschaft anderer Metalle,
namentlich von Eisen, Kobalt und Arsenik. Merkwürdig
ist, dass das Eisen, welches in den zeitweilig aus der
Atmosphäre herabfallenden Meteorsteinen enthalten ist,
stets auch Nickel in gediegenem Zustande mit sich führt.
Die Gewinnung des Nickelmetalles ist mit nicht geringen
Schwierigkeiten verbunden. Im Jahre 1871 produzierte
das deutsche Reich etwa 6800 Zentner desselben, und
sehr bedeutend ist die Ausbeute an Nickel in Österreich,
Schweden und Norwegen.