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kommt als warme Quelle wieder zum Vorschein (Wildbad, Baden-Baden).
Der Granit wird wegen seiner Härte auch zu Denkmälern benützt.
Über den Kern des Grundgebirges im Schwarzwald legt sich wie
ein Mantel der Buntsandstein oder rote Sandstein. Er liefert uns
in seinen großen Beständen von Nadelholz wertvolles Brenn- und Bau¬
material. Er ist auch als Baustein sehr geschätzt. Es finden sich öfters
Erzlager in ihm, die früher ausgebeutet wurden (Eisen bei Neuenbürg
und Freudenstadt, Kupfer bei Neubulach). Auch Mineralquellen ent¬
springen auf seinem Gebiet (Teinach).
Auf den Buntsandstein folgen ostwärts Muschelkalk, Lettenkohle und
Keuper. Diese Gesteinschichten zusammen bilden das weite Gebiet, das wir
als Schwäbisch-Fränkisches Stufenland bezeichnen. Der Muschelkalk wird
namentlich zur Beschotterung der Straßen verwendet. An einzelnen Stellen
findet man in ihm viele Versteinerungen. Eine Schicht des Muschelkalks ent¬
hält unsere Steinsalzlager. Am besten zu sehen ist der Muschelkalk in
den tief eingeschnittenen Tälern des Unterlands, deren Steilhalden meist mit
Weinbergen bepflanzt sind. Steigt man aus einem solchen Tal zur Höhe
empor, so breitet sich eine weite, fruchtbare Ebene aus: es ist die den Muschel¬
kalk bedeckende Lettenkohle. Sie trügt recht eigentlich die Kornkammern
unseres Landes, die fruchtbaren Gäue (Strohgäu, Langes Feld, Fränkische
Hochebene). Sehr wichtig als Baustein ist der Lettenkohlensandstein. Die
über der Muschelkalk- und Lettenkohlenebene aufragenden Berge und Höhen¬
züge (Asperg, Strom- und Heuchelberg, Löwensteiner, Heilbronner, Ellwanger
und Haller Berge) werden vom Keuper gebildet. Die wertvollsten Steine
aus dem Keuper sind der Schilfsandstein (Steinbrüche bei Stuttgart, Heil¬
bronn, Maulbronn, Rosenfeld und im Zabertal) und der Stubensandstein
(Bau- und Mühlsteine bei Nürtingen, Neckartenzlingen, Pfaffenhofen). Die
Keuperhöhen sind zum großen Teil mit Weinbergen und mit Wald bewachsen.
Die unterste Schichte des Keupers enthält an vielen Orten Gips.
Steigt man vom Unterland zur Alb empor, so kommt man in das
Gebiet des Juras, bei dem man einen schwarzen, braunen und weißen
Jura unterscheidet. Der schwarze Jura bildet die Ebenen zwischen
Neckar und Alb, deckt auch die Filder, den Schurwald und den Welz-
heimer Wald. Aus braunem Jura bestehen die Vorberge der Alb, auf
denen sich eine große Zahl von Burgen, Höfen und Weilern angesiedelt hat.
In der Gegend zwischen Aalen und Geislingen enthält der braune Jura
auch unser wichtigstes Eisenerz (Wasseralfingen, Kuchen). Die eigentliche Alb
schließlich wird von dem weißen Jura gebildet. Da die oberste Schichte
des weißen Jura das Wasser leicht durchsickern läßt, so ist die Hochfläche
der Alb wasserlos. — An den vielen versteinerten Meertieren sieht man,