Full text: Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule

— 26 - 
und kein Maul, sondern einen hornartigen Schnabel, welcher aus 
einem Ober- und Unterkiefer besteht. Im Schnabel sitzt die Zunge. 
Das Huhn hat keine Zähne, sondern beißt mit den Kanten des Schna¬ 
bels. Im Oberkiefer sind zwei Nasenlöcher. Die Augen liegen an 
beiden Seiten des Kopfes. Die Ohren des Huhnes kann man nicht 
gut sehen; sie befinden sich hinter den Augen. Auf dem Kopfe hat 
oas Huhn einen rothen, fleischigen Kamm. Unter dem Kopse hat 
es zwei fleischige Lappen, welche die Bartläppchen heißen. Inden 
zwei Flügeln hat das Huhn lange Federn, mit denen es sich beim Fliegen 
in die Höhe schwingt. Diese Federn heißen daher Schwungfedern; 
die kleinern Federn, welche die größern am Grunde bedecken, heißen 
Decksedern. Das Huhn hat nur zwei Füße. An jedem Fuße des 
Huhnes befinden sich vier Zehen, drei nach vorn und eine nach hinten 
gerichtet. Das Huhn kann schnell laufen, aber schlecht fliegen. Der Leib 
des Huhnes ist mit Federn bedeckt. Im Innern hat das Huhn ein 
Knochengerüst und rothes, warmes Blut. Das Huhn ist ein Vogel. 
Das Huhn legt Eier. Die Eier sind nahrhaft. Auch das Fleisch 
des Huhnes dient den Menschen zur Nahrung. Wenn das Huhn 
ein Ei gelegt hat, so gackert es. Nimmt man die Eier nicht aus 
dem Neste, so brütet das Huhn sie aus. Das Brüten dauert 
zwanzig Tage. Während dieser Zeit sitzt es immer auf den Eiern, 
bis aus diesen die Jungen heraus kommen, welche man Küchelchen 
oder Küchlein nennt. Das Huhn führt die Küchlein dahin, wo 
diese selbst Körnchen oder Würmchen finden können. Es scharrt 
und sucht für die Küchelchen Nahrung und frißt selbst nichts davon, 
bis die Küchelchen ihren Hunger gestillt haben. Es liebt die kleinen 
Küchelchens wie eine Mutter ihre Kinder, und erwärmt und be¬ 
schützt sie unter seinen Flügeln. Es ist sehr traurig und wird 
wohl auch böse, wenn ihm die Küchelchen weggenommen werden. 
Wie das Huhn für die Küchlein sorgt, so sorgt der Hahn für die 
Hühner. Das Schreien des Hahnes nennt man Krähen. Der Hahn 
ist sehr wachsam. Des Morgens frühe krähet er und verkündet 
den Tag. Er ist der Wächter und stattliche Führer des Hühnervolks 
Die Hühner fressen kleine Thiere, Samen, Brod, Gemüse u. s. w. 
S. Der Kanarienvogel. 
Der Nagel oder die Kralle, die Nägel oder die Krallen; das Gefieder, 
die Gefieder; die Stimme, die Stimmen; der Ton, die Töne; der Ge¬ 
sang, die Gesänge; der Singvogel, die Singvögel. 
Der Nagel oder die Kralle des Kanarienvogels, die Nägel oder die 
Krallen der Kanarienvögel u. s. w. 
Ein Schnabel, zwei Füße u. s. w. 
Der Kanarienvogel hat dieselben Theile, die auch das Huhn 
hat, ausgenommen den Kamm und die Lappen. Der Hals des Ka¬ 
narienvogels ist kurz und der Rumpf schlank. Die Flügel sind spitzig. 
Der Schwanz ist ziemlich lang und am Ende ausgeschnitten. Aus
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.