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III. Beschreibung der Wohnung oder des Auf¬
enthaltes dieser Thiere.
Wie der Mensch ein Haus haben muß, so müssen auch die Haus¬
thiere ihre Wohnung haben. Viele Thiere sind dem Menschen so
nützlich, daß er sie nicht entbehren kann. Deswegen versorgt er sie
mit Nahrung und läßt sie in seinem Hause wohnen, oder Laut ihnen
eine eigene Wohnung, welche Stall genannt wird. Solche Thiere
heißen Hausthiere. Der Stall ist, wie das Haus, ein Gebäude.
Einen Stall hat das Pferd, die Kuh, die Ziege, das Schaf, das
Schwein, die Gans, die Ente u. s. w. Andere Thiere hält der Mensch
sich zu seinem Vergnügen, z. V. den Kanarienvogel, den Buchfinken
u. s. w. Diese haben zu ihrer Wohnung einen Vogelkorb oder
Käfich.
In und bei dem Hause halten sich gewöhnlich aber auch Thiere
auf, welche dem Menschen schädlich oder lästig sind, z. B. die
Fliegen, die Spinnen, die Mäuse, die Ratten u. s. w. Sie heißen
Ungeziefer. Die Hauskatze fängt Mäuse und Ratten, und die
Sperlinge und Schwalben fressen Fliegen und andere Insekten. Die
Sperlinge und Schwalben halten sich gewöhnlich in der Nähe der
Häuser auf und bauen ihre Nester in und an den Wänden derselben.
Die Nester dienen den Vögeln auch zur Wohnung.
Der Marder und der Jltiß erwürgen Hühner, Enten ü. s. w.
und fressen sie auf. Sie werden deswegen Raubthiere genannt.
Des Nachts gehen sie auf Raub aus, aber am frühen Morgen
fliehen sie vor den Menschen und verbergen sich in der Nähe der
Wohnungen in Ställen und Scheunen, in Baumhöhlen, Stein¬
haufen und altem Gemäuer.
IV. Der Mensch und die Hausthiere.
Die meisten Hausthiere gewähren uns Menschen gar vielen
Nutzen. Sie geben uns Speise und Trank. Von ihnen erhalten
wir Stoffe zur Kleidung und zu nützlichen Hausgerathen. Einige,
z. B. der Kanarienvogel, dienen uns durch ihren Gesang zum Ver-
gnügen. Der liebe Gott hat die Hausthiere zu unserm Nutzen und
Vergnügen erschaffen. Deswegen haben wir Menschen die Pflicht, für
ihre Nahrung und Wohnung zu sorgen und sie freundlich zu behandeln.
Wir dürfen sie nicht über ihre Kräfte anstrengen. Das müssen
böse Menschen sein, welche die Hausthiere quälen.
„Oer Ger66hl6 erbarmet sieb seines Viehes; aber das
Herz der Gottlosen ist unbarmherzig.^ (8xr. Sal. 12, 10.)