Full text: Realienbuch für Volksschulen

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Tiere und würgt auch, ohne hungrig zu sein. Bei Tage ruht er im dichten Walde; aber 
nach Sonnenuntergang lauert er im Schilf oder Gebüsch auf Beute. Die Tigerjagd ist sehr 
gefährlich; auch dem gezähmten Tiger, der in der Menagerie gezeigt wird, darf man nicht 
trauen. 
Der Panther ist ockergelb, an der Unterseite des Leibes weih; die Flecken stehen 
einzelner als beim Leopard; er lebt in Südasien und Afrika und gleicht in seiner Lebens¬ 
weise dem Tiger. 
Der fliegende Hund (eine Fledermaus) in Ostindien, hängt oft so zahlreich an 
Bäumen, daß es aussieht, als trügen die Bäume eigentümliche Früchte. In Obstgärten 
verursachen diese Tiere oft bedeutenden Schaden. 
1. Der Seidenspinner ist ein gegen 2 cm langer Schmetterling. Er trägt auf 
den Vorderflügeln eine bräunliche Binde und einen mondförmigen Flecken. 2■—4 China 
ist seine Heimat; doch wird er jetzt auch im südlichen Europa gezüchtet. Seine Raupe 
nährt sich von den Blättern des Maulbeerbaumes und 
wird uns durch ihr Seidengespinst nützlich. 5. DasWeibchen 
legt 300—500 Eier von der Größe eines Hirsekorns. Die 
aus den Eiern entstandenen Raupen häuten viermal und 
spinnen sich darauf in einen seidenen „Cocon" ein, der 
aus einem 300 m langen Faden besteht. In diesem 
Seidenhäuschen verwandelt sich die Raupe in eine Puppe. 
Nach vierzehn Tagen schlüpft der Schmetterling aus dem 
von ihm zerfressenen Gespinst. Will man die Seide ge¬ 
winnen, so wird die Puppe im Cocon in einem geheizten 
Backofen getötet. Der vom Schmetterling zerschnittene Cocon ist wertlos. 
Seidenspinner. 
Seine Zunge ist mit Stacheln 
Kopf, Hals und Schultem sind 
Der Löwe. 
ir. In Afrika. 
J. Der Löwe ist etwa 1 m h. und fast 2 m l. 
besetzt; in dem buschigen Schwänze sitzt eine Hornspitze, 
beim männlichen Löwen mit einer Mähne bedeckt. Seine 
gewöhnliche Farbe ist gelbbrann. 2. Er lebt in Afrika 
und Südasien. 3- Pferde, Rinder, Hirsche, Schafe, wilde 
Schweine rc. sind seine Nahrung. 4. Sein Fell wird 
geschätzt. Durch seine Räubereien verursacht er großen 
Schaden. 5- Er erhascht, wie alle Katzcnarten, seine Beute 
im Sprunge und geht am liebsten abends und morgens 
auf Raub aus. Den Menschen soll er nicht angreifen, so¬ 
bald derselbe den Mut besitzt, ihm ruhig ins Auge zu 
schauen. Dadurch eingeschüchtert, soll sich der Löwe nach 
einiger Zeit langsam erheben und unter beständigem Um¬ 
sehen zurückgehen. Sobald er aus dem Bereiche des 
Menschen ist, soll er die Flucht ergreifen. Seine Stimme 
ist gewaltig und erschütternd. In der Gefangenschaft läflt er sich zähmen. Von den alten 
Römern wurden die Löwen in Afrika und Asien vielfach weggefangen und bei Kampfspielen 
verwendet. 
Der Gorilla ist der größte Asse, hat keinen Schwanz, lebt in Westafrika, nährt 
sich von Früchten, Eiern und jungen Vögeln, ist ein furchtbares Tier und weit stärker als 
ein Mensch. Die Neger fürchten ihn mehr als den Löwen, und auch den Jägern flößt 
er Respekt ein; denn er geht aufgerichtet auf den Menschen los, 
biegt dessen Gewehr krumm und beißt den Lauf desselben platt. 
Seinen Gegner zerfleischt er mit entsetzlicher Grausamkeit. — Der 
Schimpanse, in Ober- und Nieder-Guiuea, lebt von Früchten. 
Auf höheren Baumästen baut er sich aus Zweigen und Laub ein 
Lager. Ec hat einen sanften und gutmütigen Charakter und ist 
in der Gefangenschaft sehr gelehrig. 
1. Das Kamel mit einem Höcker heißt Dromedar, mit 
zwei Höckern Trampeltier. Der Hals des Kamels ist lang 
und gebogen, der Schwanz kurz und mit einem Büschel versehen; 
an Brust und Knieen befinden sich Schwielen. Die grau-weißen 
oder schmutzig gelben Haare sind zottig. 2. 3. Es lebt in Afrika 
und Asien. Nesseln, Baumrinde, stachlige Kräuter und Gras sind
	        
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