Full text: Realienbuch für Volksschulen

132 — 
Y. Teil: Deutsche Sprachlehre. 
A. Wortlehre. 
1. Das Hauptwort und Geschlechtswort. 
Das Haupt- oder Dingwort ist der Name für einen wirklichen oder 
nur gedachten Gegenstand und wird groß geschrieben. Es wird daran erkannt, 
daß man ein Geschlechtswort davor setzen kann. Man unterscheidet hiernach: 
Sinncndingwörtcr und Gedankendingwörtcr. Sinnendingwörter sind: Tisch. 
Bank, Holz. Gedankendingwörtcr sind: Bildung, Treue, Dankbarkeit. — Die 
Sinnendinge sind sinnlich wahrnehmbar; die Gedankendinge sind geistig wahr¬ 
nehmbar. 
Eigennamen sind Benennungen für Personen, Tiere, Örter, Länder, Flüsse, Berge, 
Völker rc.; z. B. Franz, Packan, Berlin, Deutschland, Rhein, Schneekoppe, Engländer. 
Sie gehören zu den Sinnendingwörtern. 
Das Geschlecht der Dingwörter ist entweder männlich, weiblich oder 
sächlich, z. B. der Mann, die Frau, das Haus. 
Das Geschlechtswort bezeichnet das Geschlecht eines Hauptwortes. Die 
bestimmten Geschlechtswörter heißen: der, die, das; die unbestimmten Ge¬ 
schlechtswörter heißen: ein, eine, ein. — Der und ein bezeichnen das männliche, 
die und eine das weibliche, das und ein das sächliche Geschlecht. 
Das Dingwort kann in der Einzahl und Mehrzahl stehen, z. B. der 
Tisch, die Tische. Manche Dingwörter haben keine Mehrzahl, z. B. Gold, Blut. 
Keine Einzahl haben: Eltern, Leute rc. 
Bei der Biegung (Deklination) des Dingwortes unterscheidet man 
vier Fälle in der Ein- und Mehrzahl. Der erste Fall steht auf die Frage 
wer? oder was? — Der zweite steht auf die Frage wessen? — Der dritte steht 
auf die Frage wem? — Der vierte steht ans die Frage wen? oder was? 
Deklination. 
Einzahl. 
männlich weiblich sächlich 
1. Fall der Vater ein Spiegel die Mutter eine Hand das Schaf ein Haus 
2. Fall des Vaters eines Spiegels der Mutter einer Hand des Schafes eines Hauses 
3. Fall dem Vater einem Spiegel der Mutter einer Hand dem Schafe einem Hause 
4. Fall den Vater einen Spiegel die Mutter eine Hand das Schaf ein Haus 
Mehrzahl. 
1. Fall die Väter Spiegel die Mütter Hände die Schafe Häuser 
2. Fall der Väter Spiegel der Mütter Hände der Schafe Häuser 
3. Fall den Vätern Spiegeln den Müttern Händen den Schafen Häusern 
4. Fall die Väter Spiegel die Mütter Hände die Schafe Häuser 
Dekliniere: Der Sohn. Der Tisch. Die Stadt. Die Nacht. Das Lamm. Das 
Buch. Der Hase. Der Strahl. Die Thür. Die Feder. Das Ohr. Das Auge. 
Eigennamen bleiben in der Einzahl unverändert, wenn vor ihnen das Geschlechts¬ 
wort steht, z. B. l. F. der Fritz, 2. F. des Fritz, 3. F. dem Fritz, 4. F. den Fritz. 
Stehen die Eigennamen ohne Geschlechtswort, so haben sic gewöhnlich nur im 2. Fall die 
Endung s und bleiben in den übrigen Fällen unverändert, z. B. Karls, Berlins. 
2. Das Eigenschaftswort. 
Das Eigenschaftswort ist ein solches Wort, welches die Eigenschaft 
eines Dinges bezeichnet. Es steht auf die Fragen: was für ein? welcher? oder 
wie ist? Der treue Hund. Die Blume ist rot. Das Eigenschaftswort wird 
klein geschrieben.
	        
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