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liegen 100 Grad nach der Einteilung von Celsius. Diese Gradeinteilung 
ist vom Nullpunkt nach unten fortgeführt. Hier sind die Kältegrade. 
28. Die Veränderung des Zustandes der Körper durch die 
Wärme. Blei wird flüssig, wenn es über dem Feuer erwärmt wird, bei 
330 Grad. Eisen schmilzt gleichfalls, aber erst bei 1100 Grad. Beim 
Abkühlen gehen die Metalle wieder in den festen Zustand über. Der 
Zustand der Körper ändert sich mit dem Wärmegrad. 
Wenn Wasser abgekühlt wird, so zieht es sich zusammen und 
erreicht bei 4 Grad seine größte Dichte. Bei weiterer Abkühlung dehnt 
es sich wieder aus, bis es bei 0 Grad zu Eis erstarrt und hierbei 
abermals sein Volumen vergrößert. Eis ist leichter als Wasser und 
schwimmt oben. Das Gefrieren unserer Gewässer muß daher von oben 
nach unten vor sich gehen. Die Ausdehnung beim Gefrieren des Wassers 
geschieht mit solcher Gewalt, daß mit Wasser gefüllte Gefäße und selbst 
Steine, welche Wasser in ihren Spalten einschließen, gesprengt werden 
können. 
Gießt man 1 kg Wasser von 80 Grad auf 1 kg Schnee von 
0 Grad, so erhält man 2 kg Wasser von 0 Grad. Die Wärme des 
Wassers wird verbraucht, um den Schnee zu schmelzen. Beim 
Gefrieren des Wassers wird eine entsprechende Wärmemenge wieder 
abgegeben. Es ist bekannt, daß im Frühling so lange kaltes Wetter 
herrscht, als noch größere Eismassen vorhanden sind. 
Erwärmt man Wasser über dem Feuer, so wird zunächst die erhitzte 
Wasserschicht ausgedehnt, sie wird leichter und steigt in dem Gefäß empor. 
Kältere Wasserteilchen sinken dafür hinab und werden gleichfalls erwärmt. 
Während so das Wasser einen höheren Wärmegrad annimmt, wird auch 
die vom Wasser eingeschlossene Lust erwärmt, sie dehnt sich aus und 
kleine Bläschen werden ausgeschieden. Später erfolgt unten die Bildung 
von Dampsblasen, welche in den oberen kälteren Schichten unter singendem 
Geräusch wieder verschwinden. Endlich ist alles Wasser aus 100 Grad 
erwärmt, und durch die ganze Flüssigkeit bilden sich größere 
Dampfblasen, welche das Aufwallen hervorbringen. Das Wasser 
kocht. Kochendes Wasser erwärmt sich nicht über 100 Grad, da die 
zugeführte Wärme zur Bildung der entweichenden Dämpfe ver¬ 
wendet wird. Diese gebundene Wärme wird wieder frei, sobald 
der Wasserdampf durch Abkühlung zu Wasser verdichtet wird. 
An der Oberfläche verdunstet Wasser schon bei gewöhnlicher 
Temperatur. Dadurch wird der Umgebung Wärme entzogen, was man 
bei nasser Kleidung am eigenen Körper verspürt. Das an der Erde ver¬ 
dunstete Wasser steigt als Wasserdampf mit der erwärmten Lust empor. 
Es kann sich durch Abkühlung zu Wasserblüschen (Nebel und Wolken) 
oder zu Tropfen (Regenwolken) verdichten und 
wieder zur Erde zurückkehren. Geht die Ab¬ 
kühlung unter 0 Grad herab, so kann der 
Wasserdampf zu Schnee und die Tropfen 
können zu Hagel gefrieren. Tau und Reis 
entstehen an der Erdoberfläche, wenn sich die 
Gegenstände hier stark abkühlen, so daß sich 
an ihnen Wasserdampf der Lust verdichtet. schneeknstaue. 
Dasselbe geschieht im Zimmer an den Fensterscheiben, wenn sie von 
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