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69. Vom Büblein, das überall hat mitgenommen fein wollen.
nagte die Knoten des Netzes, so daß der Löwe sich nun leicht heraus¬
reißen konnte, und sprach zu ihm: „Du hast meiner gespottet; nun
siehst du, daß auch ein Mäuslein dankbar sein und eine edle Tat ver¬
gelten kann.“ Nach Äsop.
69. Vom Büblein, das überall hat mitgenommen sein wollen.
Denk' an! Das Büblein ist einmal
spazieren gangen im Wiesental.
Da wurd's müd' gar sehr
und sagt': „Ich kann nicht mehr;
wenn nur was käme
und mich mitnähme!"
Da ist das Bächlein geflossen kommen
und hat's Büblein mitgenommen;
das Büblein hat sich aufs Bächlein gesetzt
und hat gesagt: „So gefällt mir's jetzt."
Aber was meinst du? Das Bächlein war kalt,
das hat das Büblein gespürt gar bald;
es hat's gefroren gar sehr,
es sagt: „Ich kann nicht mehr;
wenn nur was käme
und mich mitnähme!"
Da ist das Schifflein geschwommen kommen
und hat's Büblein mitgenommen;
das Büblein hat sich aufs Schifflein gesetzt
und hat gesagt: „So gefällt mir's jetzt."
Aber siehst du? Das Schifflein war schmal,
das Büblein denkt: „Da fall' ich einmal";
da fürcht't es sich gar sehr
und sagt: „Ich mag nicht mehr;
wenn nur was käme
und mich mitnähme!"
Da ist die Schnecke gekrochen kommen
und hat's Büblein mitgenommen;
das Büblein hat sich ins Schneckenhäuslein gesetzt
und hat gesagt: „Da gefällt mir's jetzt."