Full text: [Teil 1. Unterstufe] (Teil 1. Unterstufe)

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71. Pudel. 
71. Pudel. 
„Wer hat hier die Milch genascht? 
Hätt’ ich doch den Dieb erhascht! 
Pudel, wärst denn du es gar? 
Pudel, komm doch! Ei fürwahr, 
einen weißen Bart hast du, 
sag’ mir doch, wie geht das zu?“ 
Die Hausfrau sah ihn an mit Lachen: 
„Ei, Pudel, was machst du mir für Sachen? 
Willst wohl gar noch ein Naschkätzchen werden?“ 
Da hing er den Schwanz bis auf die Erden 
und heulte und schämte sich so sehr; 
der naschet wohl so bald nicht mehr. wiihe 
in Esel trug auf seinem Rücken einen Sack mit Salz. Als er 
gerade durch einen Bach ging, glitt er aus und fiel zu Boden. 
Beim Aufstehen merkte er, daß die Last viel leichter geworden war. 
„Das will ich mir merken!“ sprach er vergnügt vor sich hin. 
Am anderen Tage hatte der Esel einen nicht sehr schweren Sack 
mit Schwämmen zu tragen. Als er nun wieder an das Wasser kam, 
dachte er, die Last noch leichter zu machen, und legte sich ab¬ 
sichtlich in dem Bache nieder. Aber o weh! die Schwämme waren 
durch das eingesogene Wasser so schwer geworden, daß der Esel 
seine Last kaum noch zu tragen vermochte. Nach äeoP. 
JAine Maus wäre gern über ein Wasser gewesen und konnte nicht 
und bat einen Erosch um Rat und Hilfe. Der Frosch war ein 
Schalk und sprach zur Maus: „Binde deinen Fuß an meinen Fuß, so 
will ich schwimmen und dich hinüberziehen.“ Da sie aber aufs 
Wasser kamen, tauchte der Frosch hinunter und wollte die Maus er¬ 
tränken. Indem aber die Maus sich wehret und arbeitet, flieget eine 
Weihe daher und erhaschet die Maus, zieht den Frosch auch mit 
heraus und frißt sie beide. Martin Luther. (Nach Äsop.) 
72. Der beladene Esel. 
73. Tom Frosch und der Maus.
	        
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