Full text: Preußischer Kinderfreund

41 
ist besser, sich seine Füße mit Koth beschmutzen, als die Hände mit 
schlechten Thaten." Lch-nid. 
64. Hund und Linder. 
Du bist so groß und lässt dich doch zerrcu 
Und gar in einen Wagen sperren 
Und quälen ohne Unterlass? . 
H. Von keinem Andern leid' ich das; 
Doch das sind die Kinder meines Herrn, 
Von denen ertrag' ich Alles gern. 
Nicht lange, da schlug die Essensstund', 
Da spannten sie los den guten Hund 
Und nahmen ihn mit sich hinein. 
Er musste doch auch bei Tische sein; 
Und jedes gab ihm ein Stückchen gern. 
Doch am liebsten nahm er's von dem Herrn. Hey. 
65. Gewöhne dich früh aufzustehen. 
Viele Kinder und auch erwachsene Leute klagen darüber, dass sie 
immer mit ihren Arbeiten nicht fertig werden können. Andere darüber, 
dass sie sich morgens müde fühlen und unlustig zur Arbeit. Der 
Grund davon liegt sehr oft darin, dass sie morgens zu lange schlafen, 
oder wachend im Bette verweilen; denn früh arbeitet sich's am besten, 
und frühes Aufstehen ist auch dem Körper dienlich, während langes 
Schlafen schwächlich macht. 
Als Friedrich der Große, König von Preußen, zur Regierung 
kam, gab er seinem Kammerdiener den strengsten Befehl, ihn recht 
zeitig zu wecken und, wenn er nicht sogleich ausstände, die Erlaubnis, 
jedes Mittel anzuwenden, ihn aus dem Bette zu bringen. Der Kam¬ 
merdiener erfüllte treulich des Königs strengen Befehl, und als dieser 
einst nicht ausstehen wollte, nahm er ein Tuch, tauchte es in kaltes 
Wasser und legte es dem Könige auf's Gesicht. Dies half. Der 
Kammerdiener durfte weiterhin dies Mittel nicht mehr anwenden. 
Der König nämlich gewöhnte sich sehr bald daran, früh aufzustehen, 
und war dafür seinem Diener sehr dankbar. 
Die Morgenstunde hat Gold im Munde. — Früh auf und 
spät nieder, bringt verlorenes Gut wieder. — Früh zu Bett und früh 
wieder auf macht frisch und gesund und reich im Kauf. — Schla¬ 
fender Fuchs fängt kein Huhn. — Man muss das Eisen schmieden, 
wenn es heiß ist. — Wem's allezeit zu früh dünkt, kommt gewiss zu 
spät. — Eine Stunde Verzug bringt auf ein Jahr Aufschub. — 
Spar' nicht auf morgen, was du heute thun kannst. — Morgen, 
morgen, nur nicht heute! sprechen immer träge Leute. — Zwischen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.