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sich in derselben nach allen Richtungen fort. Hydraulische Presse. Kartesia-
nischer Taucher.
35. Gewichtsverlust im Waffer. Ein Hund kann einen ins Wasser geworfenen Stein
oft bis an die Oberflache bringen, aber nicht darüber erheben, weil der Stein außerhalb
des Wassers schwerer ist als in demselben. Jeder eingetauchte Körper verliert so¬
viel von seinem Gewichte, als die Wassermenge wiegt, die er verdrängt. Ist
er schwerer als die Flüssigkeit, die er aus ihrer Stelle verdrängt, so geht er darin unter,
ist er aber leichter, so schwimmt er darauf und sinkt so tief ein, bis der untergetauchte
Teil Flüssigkeit von gleicher Schwere verdrängt hat. Die Zahl, welche augiebt', wieviel
mal so schwer ein Körper ist als eine gleich große Wassermenge, nennt man das speci¬
fische Gewicht. 1000 ccm Wasser wiegen 1 kg, 1000 ccm Eisen aber 7,5 kg. Das
spec. Gewicht des Eisens beträgt also 7,5, das des Silbers 10, des Goldes 19, des Queck¬
silbers 13,5. — Platina 22. Öl 0,95. Milch 1,03. Meerwasser 1,03.
Von der Wärme. 36. Wesen. Wärme entsteht durch Scywlngungen
der einzelnen Teile eines Körpers, die wir durch das Gefühl wahr¬
nehmen. Die Wahrnehmung derselben durchs Gesicht heißt Licht. Ein Körper ist
kalt, wenn sich seine einzelnen Teile nicht in Wärmeschwingungen befinden; er wird
warm, sobald sie in Schwingungen geraten. Ein bestimmter Wärmegrad heißt
Temperatur.
37. Wärmeerzeugung. Die Sonnenstrahlen teilen der Erde, Feuer dem Ofen,
den Speisen, dem zu schmiedenden Eisen Wärme mit. Wärme wird also durch
Mitteilung erzeugt. — Bohrer und Sägen werden beim Gebrauch heiß. Es
fand eine Reibung zwischen Eisen und Holz statt. Wagenachsen fangen beim schnellen
Fahren oft an zu brennen, weil die Reibung zwischen Achse und Rad große Wärme
erzeugt. — Wärme entsteht auch durch Reibung. — Hämmert man ein Stück¬
chen Eisen, so wird es zusammengepreßt und zugleich warm. Wärme kann durch
Zusammenpressen oder Druck erzeugt werden. — Stoßen Pferde mit ihren
Hufeisen stark gegen Steine, so springen Funken hervor. Durch den heftigen Stoß
entstand im Eisen große Wärme. Kleine, glühende Eisenteilchen wurden durch das
Aufschlagen auf die Steine abgerissen und sprangen als Funken umher. Wärme
kann durch Stoß oder Schlag entstehen. — Gießt man Wasser auf ungelöschten
Kalk, so verbindet sich dasselbe mit ihm unter Entwickelung großer Wärme. Wärme
kann durch Mischung verschiedener Stoffe (Gärung, Verbrennung) er¬
zeugt werden. Endlich kann noch durch elektrische Funken (Blitz) Wärme er¬
regt werden.
38. Wärmeleitung. Hält man ein Ende einer Stricknadel in die Lichtflamme,
so spürt man bald immer mehr zunehmende Wärme in den Fingern, mit welchen man
sie hält. Die Wärmeschwingungen der Lichtflamme wurden von einer Stelle der
Stricknadel zur andern geleitet. Diese Fortpflanzung der Wärmeschwingungen nennt
man Leitung. Die Wärme wird durch Leitung von einem Körper zum
andern fortgepflanzt. Metalle, Glas, Stein nehmen die auf sie übergeleitete
Wärme leicht auf, verbreiten sie schnell durch ihre Masse und geben sie auch bald
wieder ab. Sie heißen gute Wärmeleiter, aber schlechte Wärmehalter. Andere
Körper dagegen sind schlechte Wärmeleiter aber gute Wärmehalter. Dazu gehören:
Holz, Papier, Asche, Sand, Federn, Pelzwerk, Wolle, Schnee, eingeschlossene Luft.
— Stellt man sich vor ein Ofenfeuer, so empfindet man bald Wärme. Das Feuer
strahlt sie aus. Wärme wird auch durch Wärmestrahlung von einem Körper
zum andern fortgepflanzt. Die Wärmestrahlen verbreiten sich in geraden Linien
nach allen Seiten. Durch Ausstrahlung erkalten die Körper allmählich, so die Erde
in kühlen Nächten.
39. Ausdehnung der Körper durch Wärme. Ein glühender Plättbolzen geht
oft in das Plätieisen nicht hinein, während er in kaltem Zustande den innern Raum
desselben gar nicht einmal füllte. Kochendes Wasser steigt im Topfe höher. Eine