298
K u n st und Wissenschaften. Unter seiner Regierung sind viele
herrliche Bauten und Kunstwerke entstanden. In Berlin ließ er das
königliche Schloß, das Zeughaus (die jetzige Rnhmeshalle) und das
Reiterstandbild des großen Kurfürsten bauen. Er gründete in Berlin
auch eine „Akademie der Wissenschaften", welche wissenschaftliche Kennt¬
nisse sammeln und durch Schriften verbreiten sollte. In Halle errichtete
er eine Universität, an welcher der fromme August Hermann Francke,
der Gründer des berühmten Waisenhauses, als Professor wirkte. Unter-
seiner Regierung hatten auch die Handwerker guten Verdienst.
Allerlei Fabriken wetteiferten in der Herstellung gesuchter Waren.
Der Handel nach fremden Landern hob sich. Die evangelischen
Glaubensgenossen hatten an ihm einen treuen Beschützer, und jeden,
der wegen seines Glaubens bedrängt wurde, nahm er mit offenen
Armen auf. — Sein glänzender Hofstaat, seine vielen Bauten und die
Unterhaltung der Truppen kosteten aber viel Geld. Um diese Aus¬
gaben zu decken, mußten dem Volke viele Steuern auferlegt werden.
Als er 1713 starb, hinterließ er noch eine große Schuldenlast. Das
Volk betrauerte ihn bei seinem Tode aufrichtig, weil er stets freundlich
und gütig gewesen war.
Behandlung.
Vorerzählen, Abfragen, Einüben.
Zusammenfassung.
a) Schildere den Charakter Friedrichs I.!
d) Erzählt von der Erhebung Preußens zum Königreich! Welche Be¬
deutung hatte die Königskrone für Preußen?
o) Erzählt von der Regierung des ersten Königs von Preußen!
4. Friedrich Wilhelm I.
Vorbereitung.
Wie heißt der erste preußische König? Welches ist das größte Ver¬
dienst, welches er für sein Land erworben hat? Wann ist Preußen ein
Königreich geworden? Welche Mahnung hat Friedrich I. durch die
Annahme der Königskrone seinen Nachfolgern hinterlassen? Wann ist
er gestorben? Wer wurde sein Nachfolger? Dieser hat zum Glanz der
Königskrone die Macht hinzugefügt.