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item Jubel und Beifall ausgenommen wurde. Ja, unser Körner
hatte sogar das Glück, durch diese gelungene Arbeit die Stelle eines
kaiserlichen Hoftheaterdichters zu erhalten. ' >
Körners Vater äußerte sich über diesen Punkt mit folgenden
Worten: „In Teutschland kennt man nur eine einzige Stelle, die
einem Dichter für die Ausübung seiner Kunst eine unabhängige Exi¬
stenz verschafft, und diese wurde dem jungen Körner zu Theil. Durch
die, mit dieser Anstellung verbundenen, Vortheile wurde ihm ein hin¬
längliches Einkommen gesichert. Körner galt damals unter seinen
Bekannten für einen Günstling des Glücks und gleichwohl hatte er
nie über Neid und Kabale in seinen theatralischen Verhältnissen zu
klagen. Durch anspruchlosen Frohsinn und kleine Gefälligkeiten stand
er fast mit allen Kunftgenossen im besten Vernehmen. Bei der Auf¬
führung seiner Stücke war der Eifer unverkennbar, mit dem die
vorzüglichsten Mitglieder des Theaters ihr ganzes Talent für eine
gelungene Darstellung aufboten." — ..
Zu jenen Aufmunterungen seines schönes Talentes fügte auch
Noch die Liebe ihren Kranz. Unser Theodor entbrannte in edler Gluth
für ein liebenswürdiges weibliches Wesen, und Körners Vaters sagte
darüber selbst: „Daß die ungeschwächte Jugendkraft mitten unter
den Gefahren einer verführerischen Hauptstadt nicht verwilderte, war
vorzüglich das Werk der Liebe. Ein holdes Wesen, gleichsam vom
Himmel zu seinem Schutzengel bestimmt, fesselte ihn durch die Reize
der Gestalt und bet Seele." Körners Aeltern kamen Nach Wien,
prüften und segneten die Wahl ihres Sohns, erfreuten sich an den
Wirkungen eines begeisterten Gefühls und sahen einer schönen Zu¬
kunft entgegen, als jenes glückliche Ereigniß (die Ernennung zum
Hoftheaterdichter) den Zeitpunkt zu beschleunigen schien, der das
liebende Paar vereinigen sollte. —
Und diese Liebe, der reiche Vollgenuß der Kunst und des höheren