Allgemeine Erdbeschreibung. 117
nennt man Strudel, Wirbel oder Mahlströme.,
Außerdem giebt es „auch gewisse Strömungen im Meere.
An manchen Örtern erstreckt sich das Meer tiefer ins
feste Land hinein. Sind diese Meereswinkel groß, so hei--
gen sie Meerbusen; kleinere nennt man Buchten und
Baien. Kleine Meerbusen, in welchen Schiffe sicher vor
Stürmen und feindlichen Angriffen liegen, heißen Häfen;
bisweilen sind dieselben durch Kunst angelegt. Einen we¬
niger gejchützten, gegen das Meer offenen Ankerplatz, nennt
man eine Rhede. Ein schmakkr Theil des Meeres, der
zwei Länder trennt und zwei Meere verbindet, heißt eine
Meerenge, oder ein Sund; auch wol Straße und
Kanal. Große stehende Gewässer im festen Lande, nennt
man Seen und Landseen. Einer von diesen heißt der
See; das große Weltmeer aber nennt man die See.
An manchen Stellen sprudelt oder springt das Wasser
aus der Erde hervor; man nennt dies eine Quelle. Das
Quellwasser ist selten rein. Aus Quellen, welche viel
Kochsalz enthalten, wird dieses durch Abdampfen gewonnen.
Die meisten Quellen sind kalt, und geben gutes Triuk-
wasser; viele aber sind auch warm, oder gar siedend heiß,
und mit aufgelöstem Salz, Schwefel u. s. w. vermischt,
und werden Salzquellen, heiße Quellen und G e-
sundbrunneu genannt.
Die Bereinigung mehrer Quellen nennt man einen
Bach; mehre Bäche, die sich vereinigen, bilden einen
Fluß; mehre Flüsse einen Strom. Ein breiter und
tiefer Graben, durch den man aus einem Gewässer in ein
anderes schiffen kann, heißt ein Kanal.
Die Vertiefung, in welcher ein Fluß läuft, heißt sein
Bett; die Stelle, wo er sich in ein anderes Wasser ergießt,
nennt^man seine Mündung.
Ist ein Fluß so tief und so breit, dass man mit ziem¬
lich großen Schiffen darauf fahren kann, so heißt er schiff¬
bar. Stürzt das Wasser eines Flusses oder Stromes
von einer steilen Höhe in die Tiefe, so nennt man dies
einen Wasserfall; z. B. der Rheinfall bei Schaffhausen
in der Schweiz.
Alle diese Gewässer nun leben und wimmeln von
zahllosen Geschöpfen. Hier sind es Frösche, da Fische,
dort unzählige Arten andrer Wasserthiere, welche in den