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ausschließlich den Arbeitern der Fabrik und der zn derselben gehörigen
Werke, und den Angehörigen dieser Arbeiter zu gute kommen.
7. Stiftung zur Hebung des materiellen und sittlichen
Wohles der unteren Klassen der Bevölkerung der Stadt
Essen. Von dem fetzigen Besitzer wurden, um das Andenken seines
Vaters zu ehren, 1887 der Stadt Essen 500000 Jt zu dem Zweck
geschenkt.
Der Lebensversicherungsverein wurde im Jahre 1877
gegründet. Herr A. Krupp schenkte zur Gründung ein Kapital von
50000 Jt.
Für Unterricht, Fortbildung und Erholung sind folgende Anstalten
vorhanden:
1. Volksschulen. Im Jahre 1877 wurde eine Privat-Volks-
schule durch die Firma begründet und mit 361 Kindern eröffnet. Die
Schule wird von einem Rektor geleitet und jetzt von ca. 1100 Schülern
besucht, von denen 60 °/o evangelisch und 40 % katholisch sind. Der
Unterricht wird unentgeltlich erteilt. Sämtliche Kosten der Ein¬
richtung und Unterhaltung, insbesondere die Schulbankosten und Lehrer-
gehälter, werden von der Firma getragen. Die Schulen der Gemeinde
Altendorf und die bei den Hütten und Gruben der Firma werden von
letzterer unterstützt.
2. Fortbildungsschulen bestehen in der Stadt Essen und in
der Gemeinde Altendorf und werden von der Firma unterstützt. Zu
den in den verschiedenen Bergrevieren bestehenden Berg sch ulen werden
seitens der Firma regelmäßige Beiträge geleistet.
3. Industrieschulen bestehen für erwachsene und für schul¬
pflichtige weibliche Personen. In der einen Schule werden über
14 Jahre alte Mädchen, sowie Frauen in allen weiblichen Handarbeiten
gründlich ausgebildet, und zwar nicht nur für Zwecke des Hauswesens,
sondern auch zur Förderung der Erwerbsfähigkeit. Für schulpflichtige
Mädchen bestehen 3 Schulen dieser Art.
4. Haushaltungsschule. Diese ist in einem zu diesem Zwecke
errichteten Gebäude am 16. November 1889 eröffnet worden. Der
Zweck der Schule ist, über 14 Jahre alte Töchter von Bediensteten
und Arbeitern der Gußstahlfabrick durch praktische Anleitung in der
Führung eines einfachen Haushaltes auszubilden. Der Unterricht
dauert für jeden Kursus 4 Monate und ist unentgeltlich. Für die
volle Bekösügung, welche die Schülerin erhält, zahlt dieselbe für den
Monat 6 JC.
^ 5. Lehrlingswesen. Der Ausbildung von Lehrlingen hat die
Fabrik von jeher große Aufmerksamkeit zugewandt. Am Ende des
Jahres 1864 waren 54 Lehrlinge von der Fabrik angenommen, augen¬
blicklich beträgt die Zahl 361. Sie verteilen sich hauptsächlich auf
Schlosserei und Dreherei; es werden aber auch solche in der Modell¬
schreinerei und in dem Konstruktions-Büreau ausgebildet, in neuerer
Zeit hat namentlich das Baubüreau eine größere Zahl von Lehr¬
lingen eingestellt, um sich einen Zuwachs von gut ausgebildeten Bau-
handwerkern zu sichern. Sämtliche Lehrlinge erhalten von Anfang der