Dritte Abteilung.
Beschreibungen und Bilder aus der Crd-
nnd Himmelskunde.
A. Aus der Geographie von Deutschland.
1. Elsaß.
Elsaß ist ungefähr 160 Quadratmeilen groß und hat gegen
1,110,000 Einwohner, von denen etwa Vs zur evangelischen und
V5 zur katholischen Religion sich bekennen; 50,000 sind Juden.
Die Bewohner von Elsaß sind die Nachkommen der Alemannen
und reden den alemannischen Dialekt. Sie haben ihren Namen
von der Jll, d. i. die „Sassen an der Jll." Der Bodenform
nach bildet das Elsaß den links gelegenen Teil der oberrheinischen
Tiefebene mit den Vogesen als Westgrenze. Im Süden schließt
es sich in dem Thore zwischen Vogesen und Jura; von Lothringen
ist es durch die Vogesen getrennt. Der Hauptslnß des Landes
ist nicht der Rhein, sondern dessen linker Nebenfluß, die Jll.
Diese hat ihren Ursprung in dem Jura, geht etwa 20 Meilen
weit fast gleichlaufend mit dem Rhein und ergießt sich bei Wan-
zenan in denselben. Bis Kalmar hat sie einen raschen Lauf,
fließt dann ruhiger ztvischen Wiesengründen hin und ist von hier
10 Meilen weit bis zur Mündung schiffbar. Von den Vogesen
her nimmt sie eine Menge kleiner Flüsse auf, die ihren Schlamm
an den Ufern derselben ablagern und fruchtbare Delten bilden.
Die bedeutendsten Nebenflüsse sind: die Doller, Fecht, Blind, Thur,
und Andlau. In den Rhein ergießen sich die Lauter, der Selz¬
bach, die Moder mit der Zorn und der Sauerbach. Alle diese
Gewässer tränken deutsche Wiesen, netzen deutsche Weinberge und
bespülen deutsche Städte und Dörfer. Für die Schiffahrt haben
sie wenig Bedeutung. Wichtig für diese ist der Rhone-Rhein-
Canal, der durch bedeutende Städte in Frankreich und Elsaß geht
und sich bei Straßburg mit der Jll verbindet.
Elsaß hat zwei Hauptabdachungen: eine von Süden nach
Norden, die andere von Westen nach Osten dem Rheine zu. Fast
gleichlaufend mit dem Schwarzwald in Baden läuft an der West¬
grenze gegen Frankreich das lange Vogesengebirge. Es erhebt
Kahls Üksebuch. IV