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eine Fahne ganz der Beschreibung gemäß, die er ihnen davon 
machte, zu verfertigen. 
So entstand die Fahne des Kreuzes, „Labarnm" genannt, eine 
große, mit Goldblech bedeckte Stange, durch die ein Querbalken 
in Gestalt eines Kreuzes ging. An der Spitze war eine Krone 
von Gold und Edelsteinen befestigt, welche die beiden in einander 
geschlungenen griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Christus 
in sich schloß. An dem Querbalken hing ein viereckiges seidenes 
Fahnentuch, purpurfarbig, mit Gold durchwirkt und mit Edel¬ 
steinen besetzt. Unter demselben, gleich unter dem Zeichen des 
Kreuzes, sah man die Bilder des Kaisers und seiner Söhne. 
Diese ebenso kostbare als glänzende Fahne gebrauchte Constantin 
in allen seinen Kriegen als ein Mittel des Schutzes und des 
Sieges. Fünfzig Soldaten der Leibwache, ausgezeichnet durch 
Körperkraft und frommen Sinn, hatten kein anderes Geschäft, als 
sie zu bewachen und einander im Tragen derselben abzulösen; 
und wer sie trug oder nur mit ihrem Dienste beschäftigt war, 
hatte mitten unter den Pfeilen der Feinde keine Gefahr oder Ver- 
wundung zu fürchten. Wo sich die Fahne des Kreuzes zeigte, 
wurden die Feinde in die Flucht getrieben. Als Constantin dies 
merkte, ließ er diese Fahne immer dahintragen, wo die größte 
Gefahr war, und er konnte mit Zuversicht ans einen glänzenden 
Sieg rechnen, indem die Kraft dieses göttlichen Zeichens alle 
Soldaten mit neuem Mute belebte. Auch befahl Constantin, daß 
nach dem. Muster dieser Fahne mehrere ganz ähnliche verfertigt 
werden sollten für diejenigen seiner Heere, die er persönlich nicht 
anführen konnte. 
Nachdem Constantin mit dem Heere des Maxcntius zusammen¬ 
getroffen war und einen vollständigen Sieg erfochten hatte, ließ 
er sich das Evangelium verkünden und erklären, warum der Sotm 
Gottes Mensch geworden und gestorben wäre. Auch verordnete der 
Kaiser, daß alle seine Staatsdiener und Unterthanen im Christen¬ 
tum unterwiesen werden sollten. Er ries die zu den Bergwerken 
verurteilten Bekenner des christlichen Glaubens zurück, baute herr¬ 
liche Kirchen, die er mit reichen Einkünften versah, und ließ durch 
die Bischöfe einen prachtvollen Gottesdienst einführen. Seine Kin¬ 
der wurden in der Religion Jesu unterrichtet, und auch seine Mut¬ 
ter, die heilige Helena, ward eine Christin. Als diese im Jahre 
326 auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, da 
ward auch dort über dem Grabe des Erlösers ein prachtvoller 
Tempel aufgeführt. Ein Gleiches geschah zu Bethlehem an dem 
Platze, wo der Heiland geboren ist, und aus dem Ölberge, wo 
er zum Himmel auffuhr. Constantin verordnete auch, daß keiner 
mehr zur Kreuzigung verurteilt werden sollte, damit das Kreuz 
nicht mehr als Zeichen des Schimpfs angesehen, sondern ein Ge¬ 
genstand der Verehrung würde. Dennoch zwang er keinen Heiden
	        
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