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33. Medererstehung des Einen Deutschen Reiches. 
An die Stelle des aufgelösten „heiligen römischen Reiches 
deutscher Nation" trat 1815 nach Befreiung von der Fremdherr¬ 
schaft eine andere Verfassung, „der deutsche Bund." Die Bewe¬ 
gung des Jahres 1848 führte zur Aufhebung h^s Bundestages: 
die zu Frankfurt tagende deutsche National-Versammlung erwählte 
den Erbherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser und 
um 28. März 1849 Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, 
zum Erbkaiser der Deutschen, der jedoch die Kaiserkrone nicht an¬ 
nahm. Nach Auflösung der National-Versammlung trat im Jahre 
1850 der alte Bundestag wieder in Frankfurt zusammen, und 
bestand bis zum Jahre 1866. In diesem Jahre brach der Krieg 
zwischen Preußen einerseits und Österreich und dem deutschen 
Bunde andererseits aus. Der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli, 
welche zu Gunsten Preußens ausfiel und ben kaum begonnenen 
Krieg beendete, folgte am 23. August der Friede zu Prag. Der 
Kaiser von Österreich verzichtete darin auf die Herzogtümer 
Schleswig uud Holstein, erkannte die Auflösung des deutschen 
Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung 
Deutschlands mit Ausschluß vou Österreich. 
Nach einander traten 21 norddeutsche Staaten zum Norddeut¬ 
schen Bunde unter Preußens Führung. Mit den süddeutschen 
Staaten schloß Preußen 1866 einen Vertrag, wonach im Falle 
des Krieges einer dieser Staaten oder Preußens mit dem Aus¬ 
lande die Heereskräfte unter den gemeinsamen Oberbefehl Preu¬ 
ßens gestellt werden sollten. Schon im Jahre 1870 erfüllten 
sich die Verträge in dem Kriege, den Frankreich unter nichtigem 
Vorwände am 19. Juli an Preußen erklärte. Zum erstenmale 
erhob sich Deutschland wie Ein Mann in dem Kriege gegen 
seinen Erbfeind; die verschiedenen deutschen Heere wetteiferten mit 
einander. Gleich anfangs erfolgten die Siege von Weißenburg, 
{4. August), Wörth und Spichern (6. August). Nach drei blu¬ 
tigen Kampfestagen (14., 16. und 18. August) war die feindliche 
Armee auf Metz zurückgeworfen. Der Entsatzversuch Mac Ma- 
hons endigte nach der Schlacht bei Sedan (1. Septbr.) mit der 
Kapitulation von 84,000 Mann und der Ergebung des Kaisers 
Napoleon an König Wilhelm von Preußen (2. Sept). Schon 
um 4. September war in Paris die Republik erklärt worden. 
Der Krieg Deutschlands mit der Republik wurde mit der Ein¬ 
schließung von Paris (19. Sept.) ein Festungskrieg. Am 28. Sept. 
kapitulierte Straßburg, am 27. Okt. Metz und die Bazainesche 
Armee, Paris erst am 28. Januar 1871, nachdem alle Versuche, 
das deutsche Heer zu durchbrechen, abgewiesen worden waren. Die 
Zurückeroberung von Elsaß uud Lothringen wurde durch das 
heldenmütige Ringen der Werderschen Armee (15., 16. u. 17. Jan.)
	        
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