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Zittau, Leipzig-Borna-Chemnitz, Chemnitz-Döbeln-Riesa, Chemnitz-Annaberg, Chem¬ 
nitz-Reitzenhain, Chemuitz-Aue-Adorf, Annaberg-Aue-Werdau, Glauchau-Wurzen, 
Chemnitz-Roßwein. Außerdem giebt es noch viele kleinere Linien, so daß beinahe 
jede Stadt Eisenbahnverbindung besitzt. 
Sachsen ist seit dem 4. Sept. 1831 eine konstitutionelle Monarchie und gehört 
zum deutschen Reich, in dessen Reichstag es 23 Vertreter sendet. Zum Reichsheer 
stellt es das 12. Armeekorps, dessen Kriegsstärke 67 600 Mann beträgt. Das Ober¬ 
haupt des Staates ist der König. Die Krone ist erblich im Mannesstamm der alber- 
tinischen Linie. Dem König zur Seite steht eine in zwei Kammern geteilte Stände¬ 
versammlung. Die oberste Staatsverwaltung sind die Ministerien der auswärtigen 
Angelegenheiten, des Innern, des Kultus und öffentlichen Unterrichts, der Justiz, 
des Krieges und der Finanzen. Die Verwaltung führen die 4 Kreishauptmann¬ 
schaften; unter ihnen stehen die Amtshauptmannschaften. Die höchste Kirchenbehörde 
ist das Landeskonsistorium. Das Staatswappen ist ein Schild, welcher 5 Balken 
mit schräg darüber gelegtem Rautenkrauz zeigt, von 2 Löwen gehalten, darüber ist 
die Königskrone. Die Landesfarben sind seit 1815 weiß und grün. 
. § 2. Die Kreishauptmannschaft Dresden. Sie ist 79 lUMeilen oder 4337qkm 
groß und hat 950 500Bewohner. DieHaupt-undResidenzstadtSachsens ist Dresden 
mit 334000 Einw. Dresden liegt an der Elbe und besteht aus 2 Hauptstadtteilen, Alt- 
und Neustadt. 4 große Brücken über die Elbe verbinden dieselben. Dresden ist seit 
1216 Stadt. Es ist wegen seiner schönen Lage weltberühmt, deshalb ist es viel von 
Fremden besucht und bewohnt. Es hat über 400 Straßen und 40 freie Plätze. Die 
belebtesten Straßen sind die Schloß-, Wilsdruffer-, See-, Prager- und Hauptstraße. 
Die schönsten öffentlichen Plätze sind der Schloß- und Theaterplatz, Alt- und Neu¬ 
markt, Albert-, Kaiser Wilhelm-, Bismarckplatz. Schöne Denkmäler sind die Ger¬ 
mania auf dem Altmarkt, das Moritzmonument, die Denkmäler Friedrich August des 
Gerechten, August des Starken, Friedrich August II., das Körner- und Rietschel- 
denkmal. Dresden hat 14 evangelische und 3 katholische Kirchen, eine Synagoge, eine 
englische und russische Kirche. Die Hauptkirche ist die Kreuzkirche mit 96 in hohem 
Turme, andere die Frauenkirche mit großer Kuppel, Annenkirche, Sophienkirche mit 
2 gotischen Türmen, Dreikönigskirche, Johanniskirche und die katholische Hofkirche, 
von 1730—1756 erbaut. Öffentliche Gebäude sind das königliche Schloß, das neue 
Hoftheater, der Zwinger, das japanische Palais, die Kreuzschule, die Brühl'sche 
Terrasse. Dresdens schönster Vergnügungs- und Erholungsort ist der große Garten, 
von Georg II. 1680 als Fasanengarten angelegt. In dessen Nähe ist der zoologische 
Garten. Im Zwinger, 1711—1713 erbaut, befinden sich die weltberühmte Gemälde- 
gallerie, das naturhistorische Museum und einige andere. Dresdens Umgebung ist 
reich an Naturschönheiten. Das Dampfschiff führt uns stromaufwärts in 1 Stunde 
nach dem malerisch schönen Losch Witz, ihm gegenüber liegt Bl äse Witz. Weiter an 
der Elbe hinauf liegt das königliche Lustschloß Pillnitz am Fuße des Porsberg 
(360 m). Weiter hinauf liegt Pirna (15 600 Einw.) am linken Elbufer mit leb¬ 
haftem Steinhandel. Über der Stadt liegt Schloß Sonnen st ein, früher eine 
Festung, seit 1811 Heilanstalt für Geisteskranke. Weiter stromaufwärts liegen: 
Wehlen am rechten Elbufer mit Burgruinen; von hier aus wird durch den Utte- 
walder Gsund die Bastei besucht, Königstein mit Festung, Schandau, Mittel¬ 
punkt der'sächsischen Schweiz, Badeort. 
In der Nähe von Dresden liegen die Dörfer Strehlen, Räcknitz mit dem 
Denkmal Moreaus, der hier am 27. Aug. 1813 in der Schlacht bei Dresden fiel. 
Am Eingänge des Plauen'schen Grundes liegt Plauen mit großen Brauereien, 
großen Mühlen; im Grunde aufwärts die großen Dörfer Potschappel, Döhlen, 
Heinsberg, links das kohlenreiche Burgk am Windberge, ferner die Stadt Tha-
	        
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