weiches Eisen, so macht er dasselbe magnetisch. Elektromagnet. Darauf beruht 
die Einrichtung der elektrischen Hausklingeln, besonders 
aber des elektromagnetischen Telegraphen. Elektrische 
Klingeln (Fig. 22) hat man jetzt schon vielfach in Wohn- 
und Gasthäusern. Durch einen Druck auf den Druckknopf a 
berühren sich die beiden Enden des Leitungsdrahtes, wo¬ 
durch der Strom geschlossen wird und von der Batterie b 
durch den Druckknopf a nach dem Elektromagnet e, durch 
den Anker d und die Feder f und bei f wieder zur Batterie 
b zurückgeht. Sobald der Elektromagnet e vom galvanischen 
Strom umkreist wird, ist er magnetisch, zieht den Anker 
d an, und der in der Verlängerung desselben angebrachte Klöppel k schlägt gegen 
die Glocke g. Gleichzeitig aber wird die Berührung mit der Feder f und dadurch 
der Strom aufgehoben, weshalb der Anker zurückschnellt und so den Stromkreis 
wieder schließt. — Die Hauptteile des elektromagnetischen Nadeltelegraphen 
(Fig. 23) sind die Batterie, der Leitungsdraht (b), Elektromagnet a, 
Zeichengeber (kr) und Zeichenbringer (bmc). Die Elektricität strömt aus 
einer galvanischen Batterie durch den Draht z in den Stift o. Drückt der Telegra¬ 
phist den Drücker k und den Hebel kr nieder, so berührt der Stift n den Stift o. 
Der Stift r hebt sich von seiner Unterlage los, und die Elektricität strömt aus der 
Hebelstütze v in den Draht h, längs diesem bis zur nächsten Station, umkreist hier 
Fig. 23. 
das weiche Eisen a und macht es magnetisch. Dies zieht den darüber liegenden Hebel de 
an. Das Ende c hebt sich und trifft mit seiner Nadelspitze den Papierstreifen gg, 
welcher zwischen den sich drehenden Walzen ck ä hindurchgeschoben wird, und macht 
darauf einen Punkt, wenn der Telegraphist nur einen Augenblick auf den Drücker 
schlägt, einen Strich, wenn er den Druck eine Weile andauern läßt. Diese Punkte 
und Striche sind die telegraphischen Buchstaben. Neuerdings hat man starke Draht¬ 
leitungen (Kabel) durch die Weltmeere gelegt und so zwischen den Erdteilen eine 
telegraphische Verbindung hergestellt. 
Die durch elektrische Ströme und Magnete erzeugte Elektricität nennt man Jn- 
duktions-Elektricität. Man erzeugt sie jetzt in Elektricitätswerken volkreicher 
Städte im großen. Hier wird ein mit vielen Drahtwindungen versehener Anker 
durch Maschinenkraft zwischen den Polen eines großen hufeisenförmigen Elektromag¬ 
neten in schnelle Drehung versetzt. Dadurch, daß der Nordpol des Ankers an dem 
Südpol des Elektromagneten vorbeistreicht, entsteht in den Drahtwindungen ein elek¬ 
trischer Strom von fast grenzenloser Stärke. Derselbe wird in Kupferdrähten fort¬ 
geleitet und findet als Licht- und Kraftquelle die vielfachste Verwendung. Man unter¬ 
scheidet elektrisches Glüh- und Bogenlicht. Ersteres wird mehr für Zimmer¬ 
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