Full text: Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie (Bd. 2)

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Selbst das Regenwasser, das doch als reines Wasser gilt, enthält Gase und andere 
Stoffe, mit denen es in der Luft in Berührung gekommen ist. 
Aber auch ungelöste Stosse kann das Wasser enthalten, die man oft mit 
bloßem Auge wahrnehmen kann. So ist das Wasser, das aus den Gletschern 
kommt, milchig getrübt durch zu feinstem Schlamm zerriebene Gesteinsteilchen, 
die es mit sich führt. Nach heftigen Regengüssen ist das Wasser unserer Flüsse 
gelb oder braun von dem mitgerissenen Schlamm. Nur in tiefen Seen erscheint 
das Wasser klar und von blauer Farbe. 
Reinigung des Wassers durch Destillation. Wenn wir unser Brunnenwasser 
längere Zeit erhitzen, so bildet sich in den Kochgefäßen ein Niederschlag. Kühlen 
wir den aufsteigenden 
Dampf ab, so erhalten 
wir aus ihm reines 
Wasser ohne fremde 
Beimischungen. Man 
nennt solches Wasser auch 
chemisch reines Wasser. 
Der Vorgang, der 
sich dabei abspielt, wird 
D e st i l l a t i o n ge¬ 
nannt. Um größere 
Mengen chemisch reines 
Wasser zu erhalten, ver¬ 
wendet man die in ne¬ 
benstehender Figur ab¬ 
gebildete Vorrichtung. 
Bestandteile des Was¬ 
sers. Das Wasser kann 
man mittels des elek¬ 
trischen Stroms in Was¬ 
serstoff und Sauerstoff 
zerlegen. Der Wasserstoff brennt mit blaßvioletter Flamme. Sauerstoff unter¬ 
hält die Verbrennung; ja ein glimmender Holzspan brennt 
mit heller Flamme, sobald man ihn in Sauerstoff taucht. 
Man sagt deshalb, ein glimmender Holzspan sei 
das Erkennungsmittel für Sau er st off. 
Wasserstoff. Wir bringen in eine Gasentwicklungsflasche, 
die wir wegen der Explosionsgefahr mit einem Tuche um¬ 
wunden haben, eine Handvoll Zinkspäne und übergießen sie 
mit Wasser; dann korken wir die Flasche zu und schütten 
in die Trichterröhre etwas verdünnte Salzsäure. In stür¬ 
mischer Weise entwickelt sich ein Gas, das die vorhandene 
Luft aus der Flasche austreibt. 
Versuche: 1. Wir halten ein Probierglas mit der 
Öffnung nach unten über die Ausführungsröhre und 
verschließen es nach einigen Sekunden mit dem Finger. 
Dann bringen wir es, wieder mit der Öffnung nach unten, Entwicklung von Wasserstoff. 
über eine entfernt stehende Flamme und entzünden das Gas. Wir ver¬ 
nehmen einen pfeifenden Knall. Den Versuch wiederholen wir so lange, bis
	        
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