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8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen.
England hetzte ihm Osterreich und Rußland auf den Hals, und beide
erklärten ihm den Krieg.- In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und über-
schritt den Rhein. Die süddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen
Bayern und Württemberg zu Königreichen, Baden und Hessen
zu Großherzogtümern erhoben.
9. Der Rheinbund und die Auflösung des Deutschen Reiches. 1806. Im
Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten auf Napoleons Befehl vom
Reiche los und schlössen den Rheinbund. Sie stellten sich unter Napoleons
Schutz und verpflichteten sich, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen;
sonst sollten sie unabhängig sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen
Dingen Napoleons gehorsame Vasallen.
So löste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz II. legte
die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort mir Kaiser von
Österreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjährige» Reiches gleich¬
gültig zu.
Nun zerfiel Deutschland in drei Stücke: Preußen, Österreich und
den Rheinbund. Österreich war eben niedergeworfen worden, und der
Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, daß jetzt die Reihe
an Preußen kommen mußte.
Österreichische Truppen.
In Mähren erwarteten ihn
Österreicher und Russen. Am 2. De¬
zember kam es zur „Dreikaiser-
schlacht" von Austerlitz. Als
der Abend über die Winterlandschaft
herabsank, war das Heer der Ver¬
bündeten vernichtet. Da zog sich
Kaiser Alexander eilig zurück und
ließ Österreich im Stich. Franz IL,
dessen Mut völlig gebrochen war,
schloß schon nach einigen Wochen mit
Napoleon den Frieden zu Preß-
bürg. Er verlor große Gebiete,
darunter das treue Tirol, das an
Bayern fiel. Die deutschen Fürsten,
die für Frankreich gekämpft hatten,
empfingen reichen Lohn an Land
und Leuten. Außerdem wurden
oder Versprechungen auf feine Seite.
Bei Ulm zwang er ein österreichisches
Heer zur Kapitulation. Nun stand
ihm der Weg nach Wien offen; als
Sieger zog er in die wehrlose Haupt¬
stadt ein.
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