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18 e. Frankfurt am Main. 
Die besten seiner Helden, sie lagen in Sachsen todt; 
da floh Karolus Magnus, der Kaiser, in großer Noth. 
„Laßt eine Fnrt uns suchen längshin am schönen Main!" 
O weh, da liegt ein Nebel, der Feind ist hinterdrein! 
Nun betet Kaiser Karol ans Knieen an seinem Speer; 
du theilte sich der Nebel. Eine Hirschin ging daher; 
die führte ihre Jungen hinüber zum andern Strand. 
So machte Gott den Franken die rechte Furt bekannt. 
Hinüber zogen alle wie Israel durchs Meer; 
die Sachsen aber fanden im Nebel die Furt nicht mehr. 
Da schlug der Kaiser Karol mit seinem Speer den Sand: 
„Die Stätte sei hinsüro der Franken Furt genannt." 
Er kam da bald zurücke mit neuer Heeresmacht, 
damit er der Sachsen Land zu seinem Reich gebracht. 
Doch dort am Main erpranget nun eine werthe Stadt, 
die reich ist aller Güter und edle Bürger hat. 
Es ward da mancher Kaiser gekrönt mit Karols Krön' 
und feierlich gesctzet auf goldgestickten Thron. 
Da briet man ganze Rinder; es strömte der Fülle Horn; 
es schöpfte jeder Arme Wein sich gns reichem Born. 
Im Römer füllte dem Kaiser der Erzschenk den Pokal; 
mit Kaiserbildern wurden bedeckt alle Wände im Saal. 
Bedeckt sind alle Wände bis an den letzten Saum; 
kein neuer Herrscher fände zu seinem Bildniß Raum. 
Der erste deutsche Kaiser gab Namen dieser Stadt, 
die auch den letzten Kaiser in ihr gekrönet hat. 
19. Ludwigs des Frommen Tod. 
1. Es kommt ein Schiff geschwommen herab den stolzen Rhein; 
die weissen Segel wallen im goldnen Mittagschein; umgeben von Ge¬ 
treuen, ruht drin gebettet weich der fromme Kaiser Ludwig, so krank 
und todesbleich. 
2. „Legt an, legt an, ihr Schiffer, bei dieser stillen Au; 
da weL’n durch schatt’ge Bäume die Lüfte mild und lau; da rasseln 
keine Schwerter; da tönt kein Schlachtgesang mir vom Verrath der 
Söhne mit fürchterlichem Klang. 
3. Und auf dem grünen Rasen, ihr Treuen, spannt mein Zelt, 
auf dass in Frieden ruhe der Herrscher e.ner Welt. Schon rauscht 
des Rheines Welle ein sanftes Schlummerlied, und leichter wird sich 
*VchAies£«in mein Auge, trüb’ und müd\“
	        
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