404 203. Die Schlacht bei Leipzig.
noch war es nicht Abend, da sprengte der Feldherr Schwarzenberg den Hügel
heran zu den drei Herrschern und meldete: „Wir haben gesiegt, der Feind zieht
fort.“ Die frommen Fürsten aber steigen von den Rossen, beugen ihre Kniee
vor dem Allmächtigen, welcher die Welt regiert und mit seiner Gnade ist bei
denen, die auf ihn trauen, heben ihre Hände zum Himmel empor und beten
im Staub den König der Könige an. Alle, die bei ihnen sind, thun ein
gleiches. Der kleine Hügel, wo dies geschah, heißt bis auf den heutigen Tag
der Dreimonarchenhügel.
204. Der Marschall Vorwärks“ am Rhein. 1814
Die Heere blieben am Rheine stehn.
Soll man hinein nach Frankreich gehn?
Man dachte hin und wieder nach;
Allein der alte Blücher sprach:
Generalkarte her!
Nach Frankreich gehn ist nicht so schwer.
Wo steht der Feind?
„Der Feind? dahier.“
Den Finger drauf, den schlagen wir!
Wo liegt Paris?
„Paris? — dahier.“
Den Finger drauf, das nehmen wir!
Nun schlagt die Brücken übern Rhein!
Ich denke, der Champagnerwein
Wird, wo er wächst, am besten sein.
Vorwärts!“ —
Aug. Kopisch, 1853
205. Bprichwürkliches von Gölhe.
Mit einem Herren steht es gut,
Der, was er befohlen, selber thut.
2. Thu nur das Rechte in deinen Sachen!
Das andre wird sich von selber machen.
5. Es ließe sich alles trefflich schlichten,
Könnte man die Sachen zweimal verrichten.
Alles in der Welt läßt sich ertragen,
Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.
Willst du nichts Unnützes kaufen,
Mußt du nicht auf den Jahrmarkt laufen.
Joh. Wolfgang Göthe, geb. 1749, 1832