1 Y*2 Mill. Tonnen, eingeführt fast die dreifache Zahl Tonnen, darunter 1,8Mill.
Tonnen Steinkohlen, und je 1/i Mill. Tonnen Eisen und Getreide. Die größte
Ausfuhr besteht in Holz, Zement und Salz. — s/i der Württembergischen Er¬
zeugnisse gelangen in die Schweiz, die von uns namentlich mit Brotkorn
versorgt wird; sie liefert uns dagegen viel Obst. Die Ausfuhr Württembergs
nach Österreich-Ungarn ist gering, aber die Einfuhr gleich 3/4 der Ge¬
samteinfuhr. — Von den Weltverkehrslinien durchziehen Württemberg
nur zwei, die sich in Stuttgart kreuzen: die des Orient-Expreß und die von
Berlin nach Mailand.
5. Auswanderung. Seit 1815 sind infolge teurer Zeiten und religiöser
Bewegungen */2 Mill. Württemberger ausgewandert, die meisten nach den
Vereinigten Staaten von Nordamerika, andere nach Brasilien oder in die
schwäbischen Kolonien Palästinas, Ungarns oder Südrußlands. Seit dem
Aufblühen der Industrie blieb die Zahl der Auswanderer im letzten Jahr¬
zehnt beträchtlich hinter der früheren zurück.
II. Deutschland.
1. Die süddeutschen Landschaften.
a) Die deutschen Tllpen.
Vom Bodensee ostwärts hat Deutschland einen kleinen Anteil an dem
Hochgebirge der Alpen; hier erheben sich die Algüuer und die Bayerischen
Alpen. Die Algüuer Alpen senden im Schwarzgrat noch einen Aus¬
läufer nach Württemberg; in Bayern steigen sie mehr als doppelt so hoch
ans. Saftige Matten, von Tannenwäldern umsäumt, bedecken die Ab¬
hänge; zahlreiche Herden weiden ans ihnen und liefern treffliche Milch.
Die Sennen bereiten daraus Butter und Käse und versorgen einen großen
Teil Deutschlands mit sogenanntem Schweizer- oder Emmentaler Käse. Die
Bayerischen Alpen sind ein wildes Gebirge, dessen helles Kalkgestein von
ferne wie Schnee glänzt. Schroffe Felszacken krönen die oft senkrechten
Bergwände, und dazwischen hat das Wasser tiefe Schluchten ausgewaschen.
Hier erhebt sich der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze, 3000 m
hoch. Das Schmuckkästlein Bayerns ist die Gegend um Berchtesgaden mit
dem prächtigen Königsee inmitten hoher Bergriesen, darunter der Watz-
mann. — In den Gebirgstälern treiben die Bewohner noch Feldbau;
ihre Bauernhäuser gehören zu den schönsten Deutschlands. Aus den Vor¬
höhen bieten die Tannenwälder manchen Verdienst durch Holzfällen und
Schnitzereiknnst. Die Berggipfel werden von zahlreichen Fremden bestiegen,
die sich an der herrlichen Gebirgsnatur ergötzen.