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des klebrigen Schleims, den die Haut absondert, kann sie an Steinen und
Bäumen hinaufklettern. Ihre Nahrung findet die Schnecke überall massen¬
haft, und vor ihren Feinden ist sie durch ihr Haus geschützt. Daher schadet
es nichts, daß sie ein sehr langsames Tier ist. Sie frißt Blätter, die sie
namentlich mit Hilfe der mit Zähnchen besetzten Zunge abraspelt. Den
Winter verschläft die Schnecke wegen Nahrungsmangel in ihrem Haus, das
sie durch einen Deckel verschließt.
Auf dem vordern Teil des Körpers befindet sich eine häutige Decke,
Mantel genannt. Von diesem Mantel wird die harte Kalkschale abgesondert.
Den Kalk nimmt die Schnecke mit der Nahrung auf. Daher kann sie nur
in Gegenden mit kalkhaltigem Boden vorkommen. Das Haus dient nicht
nur zum Schutz vor Feinden sondern auch zum Schutz vor Vertrocknung.
Weil die Schnecke nämlich eine nackte Haut hat, die nicht durch Haare,
Panzer u. dergl. geschützt ist, so kann sie trockene Hitze nicht ertragen. Des¬
halb kommt sie auch nur bei feuchtem Wetter aus ihrem Versteck heraus.
Am Kopf hat die Schnecke zwei Paar Fühler, welche eingezogen und
in den Kopf hineingestülpt werden können. An der Spitze der längeren
Fühler stehen die zwei schwarzen Augen. Auf der rechten Seite des Körpers
befindet sich ein Atemloch, durch welches die Luft in die Atemhöhle kommt.
Die Schnecke legt in eine kleine Grube erbsengroße Eier, die von einer
kalkhaltigen Schale umgeben sind. Die Jungen gleichen den Alten und haben
sofort beim Ausschlüpfen ein kleines Häuschen. In manchen Gegenden werden
die Schnecken in Schneckengürten gefüttert und als Schneckensalat gegessen.
8. Der Regenwurm hält sich gewöhnlich tief unter der Erde auf
und kommt nur nach Regen oder bei starkem Tan hervor. Auf der Ober¬
fläche bewegt er sich durch Zusammenziehen und Strecken des Körpers und
mittels feiner Borsten, deren sich an jedem Ringe seines Leibes mehrere
befinden. Obwohl er keine Augen und Fühler hat, ist er doch für Licht
empfindlich und fühlt auch. Im Boden bohrt er sich entweder eine Röhre
oder frißt sich durch die Erde durch. Sein Mund ist eine einfache Öffnung.
Die faulenden Pflanzen- und Tierstoffe, die in der Erde enthalten sind, bilden
seine eigentliche Nahrung. Durch die Lockerung und Zerkrümelung des
Bodens gewährt der Regenwurm großen Nutzen. Schaden verursacht er
dadurch, daß er grüne Blätter in den Boden hinabzieht, um sie dort durch
Verfaulen mundgerecht werden zu lassen. Im Winter zieht er sich tiefer
in den Boden und liegt dort einzeln oder in Klumpen, bis es wieder wärmer
wird. Das Weibchen legt mehrmals im Jahr 2 bis 6 Eier, aus denen
Junge schlüpfen, welche sofort die Gestalt der Alten haben.
9. Schädliche Insekten, a) An Obstbäumen. Die „Würmchen",
die man in den Äpfeln findet, sind die Raupen des Apfelwicklers, eines