Object: Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums

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Das Bild des Gottes, seine Kleider und seinen Thron versah 
Phidias mit allerlei Schmuck und symbolischen Zeichen, welche 
Wesen und Hoheit des Gottes bezeichnen sollten. Aus der rechten 
Hand trägt er eine Siegesgöttin, ebenfalls aus Gold und 
Elfenbein gearbeitet, mit der Linken umfaßt er ein prächtiges 
Scepter, von allen Metallen glänzend. Schuhe und Gewand 
sind golden; dieses ist geschmückt mit mancherlei Tierfiguren und 
Blumen, besonders Lilien. Den Thron verzierten in reicher 
Pracht und bunten Farben Gold und edele Steine, Ebenholz 
und Elsenbein, überdies noch gemalte Tiersignren. Vier tan¬ 
zende Siegesgöttinnen standen über den Pfeilern des Thrones 
und zwei andere an dem Fuße jedes Pfeilers. Über den vor¬ 
deren Pfeilern lagen thebanische Kinder, von Sphinxen geraubt, 
und tiefer hatte der Künstler Apollon und Artemis angebracht, 
wie sie der Niobe Kinder mit Pfeilen erschießen. Von einem 
Pfeiler des Thrones zum anderen waren Querbalken gezogen; 
aus dem vordersten, dem Eingänge gegenüber, sollten acht Sta¬ 
tuen stehen, von denen aber eine fehlte, aus dem anderen 
Querbalken sah man Herakles, mit seinen Gefährten- wider die 
Amazonen streitend, eine Gruppe von neunundzwanzig kämpfen¬ 
den Figuren. Auch Theseus hatte sich zu deu Streitgenossen 
des Herakles gesellt. 
Den Thron trugen nicht allein seine Eckpfeiler, sondern 
auch Säulen von gleicher Höhe zwischen denselben. Ganz oben 
am höchsten Ende des Thrones über dem Haupte des Gottes 
standen auf der einen Seite drei Chariten, auf der anderen 
drei Horen als Töchter des Zeus. Am Schemel, worauf die 
Füße des Gottes ruhten, waren goldene Löwen und die Schlacht 
des Theseus mit den Amazonen erhaben abgebildet. Das 
Basament endlich, welches den Thron und den Schemel trug, 
war oben mit Simswerk, an den Seiten aber mit vielen aus 
Gold gebildeten Götterbildern geziert. Es erschien als ein
	        
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