118
Buchen finden sich nur in den Einsenkungen. Auf dem westlichen Fläming liegt
die Brandtsheide, die ans Laub- und Nadelhölzern besteht und einen reichen
Wildbestand hat. (Schloß Wiesenburg.) — Die Nahrungszweige der Bewohner
sind Ackerbau, Obstbau (erst neuerdings) und Waldwirtschaft (Handel mit
Erd- und Heidelbeeren, Pilzen, Christbäumen; Herstellung von Birkenreisbesen,
von hölzernen Schippen und Mulden). Da es an Wiesen fehlt, ist die Vieh¬
zucht gering. Die Schafzucht hat fast ganz aufgehört; dafür wird die Schweine¬
zucht mehr und mehr gepflegt. — Die Bewohner sind Nachkommen der durch
Albrecht den Bären und Erzbischof Wichmann von Magdeburg angesiedelten
Vlamen (aus Belgien). Vlämische Sitte und Sprache sind fast überall ver¬
schwunden. — Der Fläming ist im ganzen städtearm, und die Dörfer liegen oft
weit voneinander entfernt. — Siehe den Kreis Zauch-Belzig S. 112. — Der
Kreis Jüterbog - Luckenwalde: Jüterbog (7Vs T.; Kreisstadt; in der Nikolai¬
kirche Tetzels Geldkasten). Das Dorf Dennewitz (1813). Luckenwalde (21 T.;
Tuchfabriken'. Baruth (Glashütte). Dahme (0 T.; Ackerbauschnle). Zinna
(ehemaliges Kloster).
b) Der Lausitzer GrenzwaU. So heißt diese Bodenerhebung, weil sie die
Grenze zwischen Ober- und Niederlausitz bildet. Der Grenzwall erstreckt sich
von der Dahme bis zum Bober. Er ist eine wellige Hochebene mit einzelnen
Gipfeln und Hügelreihen. Zwischen Bober und Neiße wechseln lange Hügelketten
mit engen, bewässerten Tälern ab. Hier liegt der Rückenberg bei Soran (229 m),
der höchste Berg in der Provinz Brandenburg. Zwischen Neiße und Spree
erhebt sich der Spitzberg bei Spremberg (183 m). Am anmutigsten ist diese
Hochebene bei der Stadt Senftenberg; hier tragen die gut bewässerten Berge
Wälder und Felder, Wein- und Obstgärten. Südlich davon liegen die Ochsen -
berge (178 m). — Im Osten wird der Grenzwall von dem Bober begrenzt.
Neiße und Spree durchbrechen den Wall. Der Neiße sendet er die Lu bis (oder
Ludst) zu, der Spree die Malxe. Die Schwarze Elster berührt ihn nur auf
einer kurzen Strecke. — Der Boden besteht aus Sand, unter dem sich Lehm¬
schichten befinden. Auf ihm gedeihen am besten Kartoffeln, Roggen, Hafer,
Buchweizen. Weite Striche sind mit Kiefern bestanden. In den Niederungen
wird Heu, hier und da auch Tors gewonnen. — Mehrere Stellen des Grenz¬
walles enthalten in der Tiefe mächtige Braunkohlenlager, z. B. bei Soran,
Spremberg, Finsterwalde und vor allem bei Senftenberg. Sie werden in den
meisten Fällen durch Tiefbau ausgebeutet, nur in einigen durch Tagebau.
(Das große Braunkohlenfeld von Klein-Rüschen in der Nähe von Senften¬
berg.) Die Braunkohlen in der Senftenberger Gegend werden fast sämtlich in
Fabriken zu Preßkohlen verarbeitet. Im südöstlichen Gebiete des Grenzwalles
gibt es große Tonlager. — Die Erwerbsquellen der Bewohner sind Ackerbau
und etwas Viehzucht, die sich früher besonders auf Schafzucht erstreckte. (Noch jetzt
findet jährlich ein Wollmarkt in Forst statt.) Der Reichtum an Wolle und Kohlen
hat in den Städten die Tuchindustrie hervorgerufen, die aber heute den größten
Teil der Rohwolle von außerhalb bezieht. Dazu kommt die Hutfabrikation,
die Leinweberei (in Soran), die Lederbearbeitung (in Kalan und Kirchhain).
Durch die Tonlager im Südosten sind zahlreiche Töpfereien, durch den Reichtum
an Quarzsand Glashütten hervorgerufen worden. — Die Bewohner sind teil¬
weise Wenden, zum größten Teil aber Deutsche. — Die Niedcrlausitz (bic Kreise
Luckau, Kalan, Kottbus, Spremberg, Soran; die Stadtkreise Kottbus und
Forst): Luckau (Kreisstadt). Finsterwalde (11 T.; Tuchfabriken). Golßen.