84
Langen Brücke (Kurfürstenbrücke) steht das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten.
Die älteste Verbindung zwischen Kölln und Berlin war der Mühlendamm, eine
Holzbrücke, an der früher Wassermühlen lagen. Heute erheben sich ans ihm die
Denkmäler Albrechts des Bären und Waldemars des Großen. Plätze
in Alt-Kölln sind außer dem Lustgarten und dem Schloßplatz der Köllnische
Fischmarkt und der Petriplatz mit der Petrikirche.
b. Alt-Berlin liegt zwischen der Spree und dem zugeschütteten Königsgraben.
Ursprünglich ivar es selbständig, dann von 1307 bis 1448 mit Kölln zu einer
Doppelstadt verbunden. Bon 1448 ab wieder selbständig, ist es seit 1709 ein
Stadtteil Berlins. — Die Hauptstraße ist die Königstraße, die von der
Langen Brücke im Südosten bis zu den Königskolonnaden im Nordosten geht.
An ihr stehen das Rathaus und das Gebäude der Hauptpost. Ihren
Namen trägt diese Straße seit dem Einzüge des ersten preußischen Königs nach
seiner Krönung in Königsberg. — Der älteste Platz Alt-Berlins ist der Molken -
markt, in dessen Nähe sich die älteste Kirche Berlins, die Nikolaikirche, erhebt;
sie war St. Nikolaus, dem Beschützer der Schiffer und Kaufleute, geweiht. Dicht
beim Neuen Markt steht die Marienkirche, ans ihm das Luther-Denkmal.
An der Stadtbahn befindet sich die Zentral-Markthalle.
e. Der Friedrichswerder, ursprünglich eine selbständige Stadt, ist seit 1709
ein Stadtteil Berlins. Ehemals war er mit Wall und Graben umgeben. Daran
erinnern die Namen der Niederwall- und der Oberwallstraße; beide Straßen
treffen am Hausvogteiplatz zusammen. Außer diesem Platz gehören hierher der
Werdersche Markt, der Schinkelplatz uiib der Platz am Zeughause.
Nördlich vom Werderschen Markt befindet sich das Palais der verstorbenen Kaiserin
Friedrich und diesem gegenüber das Zeughaus und die Nene Wache. Neben
dieser erheben sich die Standbilder Scharnhorsts und Bülows.
ck. Neu-Kölln, ivie der vorige Stadtteil am linken Ufer des Schleusengrabens
gelegen unb früher von Wall und Graben eingefaßt, wird in seiner ganzen Länge
von der Wallstraße durchzogen, die im Westen vom Spittelmarkt ausgeht.
B) Der erste Hing. Die Festungswälle, mit denen der Große Kurfürst
die alte Stadt umgeben hatte, ließ König Friedrich Wilhelm I. abtragen; denn
außerhalb derselben ivar zu beiden Seiten der Spree ein Ring von 7 Vorstädten
entstanden. Dieser wurde von 1734 ab in das Weichbild Berlins einbezogen und
mit einer Stadtmauer umgeben.
a. Die Dorotheenstadt zwischen Friedrichswerder, Kupfergraben, Spree,
Königgrätzer-Straße und Behrenstraße. Sie hat den Namen von ihrer Gründerin,
der Kurfürstin Dorothee (der zweiten Gemahlin des Großen Kurfürsten), und
entstand westlich vor der alten Festung zu beiden Seiten einer alten Lindenallee,
an deren Stelle sich heute die Straße „Unter den Linden" befindet. Gleich¬
laufend mit dieser sind die Dorotheen-, die Mittel-, die Behrenstraße,
die sämtlich von der Charlotten- und der Friedrichstraße rechtwinklig
geschnitten werden. — Die wichtigsten Plätze dieses Stadtteiles sind der Opern-
platz im Osten und der Pariser Platz im Westen. An der Südseite des
Opernplatzes steht das Opernhaus; östlich von diesem sind die Denkmäler
Blüchers, Jorks und Gneisen aus aufgestellt. Westlich vom Opernhaus
liegt das Palais Kaiser Wilhelms I., vor dem sich das Reiterstandbild
Friedrichs des Großen (Abb. S. 05) erhebt. An der Nordseite des Opern¬
platzes liegt die Universität, ursprünglich der Palast des Prinzen Heinrich, des