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Die schlesischen Landschaften. 
und drei mächtige Tortürme. Die herrlichen Promenaden erreichen ihren 
höchsten Teil im „Blockhaus", einer Restauration im Burgstil. Hier fließt 
tief zu Füßen des Beschauers zwischen hohen, bewaldeten Usern die Neiße 
hin, ans der meist zahlreiche bunte Kähne schaukeln. Von hier aus führt 
über das Neißetal ein langer Eisenbahnviadukt mit hohen Pfeilern. In 
der Ferne erblickt man das blauende Jser- und Riesengebirge. Vor dem 
Blockhause steht ein treffliches Standbild des Prinzen Friedrich Karl. — Ganz 
neu ist der gewaltige Kuppelbau der „Oberlausitzer Ruhmeshalle", die zu 
einem Museum bestimmt ist. 
Ter Fruchtbarkeit seiner Umgebung verdankt Görlitz seinen bedeutenden 
Getreide markt und seine großen Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen. 
Abb. 40. Die Oberlausitzer Ruhmeshalle. 
Seit alter Zeit blüht hier die Tuchmacherei, einst kurzweg als „das Hand¬ 
werk" bezeichnet; noch jetzt befindet sich eine Anzahl bedeutender Tuchfabriken 
in Görlitz, auch eine große Fabrik für chemische Stoffe. — Görlitz ist Sitz 
der „Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften" und auch sonst der geistige 
Mittelpunkt der Oberlausitz. 
Hier lebte der „philosophische Schuster", der Theosoph Jakob Böhme, 
zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Ein Denkmal erinnert an ihn. 
Die Schönheit der Stadt und ihrer Umgebung hat viele pensionierte 
Beamte und Militärs zur Niederlassung angelockt. 
Ein Teil der Görlitzer Fabriken ist in die benachbarten Orte gelegt, so 
eine große Fabrik für Chemikalien nach Reichcnbach, znbenanut „in der Lausitz". 
Das Heute Städtchen liegt an der sächsischen Grenze.
	        
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