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Die schlesischen Landschaftein 
Freywaldau ihren Mittelpunkt hat. Auch da, wo an den Abhängen des Ge¬ 
birges der spärliche Ackerbau aufhört, bleibt den Leuten keine andere Erwerbs¬ 
quelle als die Weberei. Am Südabhange blühen an einzelnen Stellen Bergbau 
tutd Hüttenbetrieb; denn dort werden Eisenerze gefunden. 
II. Das Glatzer Gergland. 
Das Glatzer Bcrglaud ist eine Kessellandschaft von rechtwinkliger Form. 
Die Mitte ist am meisten pertiest und ein ebenes Land, das von Rand- 
gebirgen eingeschlossen wird. Der Nordost- und Südwestrand sind völlig 
gleichlaufend und fast gleichlang. Jeder von ihnen wird in der Mitte durch einen 
tiefen Einschnitt in zwei 
Züge geteilt. Den Nord¬ 
es strand bilden — von 
' did osten nach Nord- 
westen — das Reichen- 
ffctlrcr (R. Gr.) und das 
Cnltzngcbirge (R.Gi.). Sie 
tverden durch die Glatzer 
Neiße im Passe von 
Wartha geschieden.. Der 
Süd Westrand setzt sich 
'^stammen — von Süd¬ 
osten nach Nordwesten — 
aus ^ dem Bohmisch- 
(ÄWer Grenzgebirgc 
finit zwei Kämmen) 
wnd ,dem Hcuschcucr- 
gcbirgc (R.Gr.). Diese bei¬ 
den trennt die Reinerzer 
Weistritz, die durch den 
Paß von Neinerz fließt. 
Der Südostrand besteht aus dem Schnccgebirge (Schn. Gr.), das sich 
unmittelbar ans Reichensteiner Gebirge anschließt, vom Böhmisch-Glatzer 
Grenzgebirge aber durch den Paß von Mittclwaldc getrennt ist. 
Der Nordwestrand ist zum Teil offen. In seine Mitte reichen die 
letzten Ausläufer des Waldcnbnrger Gebirges (W. Gr.) herein. Zwischen 
ihm und dem Eulengebirge liegt das Tal von Neurodc (Ri.) und auf seiner 
andern Seite das Tal der Glatzer Steine. 
Das Tiefland der Grafschaft hat etwa 300 — 400 m Seehöhe. In 
ihm sammeln sich alle Gewässer von den Randgebirgen und stießen nahe der 
Hauptstadt Glatz in die Neiße. 
Das Gebirgsland Glatz mit seinen engen Pässen ist strategisch sehr 
wichtig. Friedrich der Große maß seinem Besitze, besonders dem der Festung 
Glatz, so viel Bedeutung zu, daß er mit dem Anspruch auf sie die Ver¬ 
handlungen des Hubertusburger Friedens, an dessen Zustandekommen ihm 
doch soviel lag, einige Tage hinzog. 
Abb. 2. 
Übersicht der Gebirge und Flüsse der Grafschaft Glatz.
	        
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