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Die schlesischen Landschaften. 
Alle diese Orte stehen jetzt mit Waldenburg und untereinander durch 
eine elektrische Eisenbahn in Verbindung. Die Kraft zu ihrem Betriebe liefert 
eine elektrische Zentrale in Waldenburg, von der sich ein Netz von Leitungs¬ 
drahten bis Görbersdorf und Fried land einerseits und bis Frei bürg 
und Striegau anderseits ausspannt, um allen diesen Orten elektrisches Licht 
zu spenden. Auch ihre Anlage gerade in Waldenburg hat ihren Grund in 
der Billigkeit des Heizmaterials. 
Die auffälligste Bcrggruppc im Kohlenrevier ist 
der Hochwald (Lotn, 834 m). 
Er liegt westlich von Waldenburg, besteht aus Porphyr und steigt, von 
Norden gesehen, steil aus der 400 in hohen Waldenburger Hochfläche aus. 
Darum erscheint er höher als er ist, zumal er eine sehr spitze Kegelform hat. 
An seinem Südabhange liegt die Stadt Gottcsbcrg (Gr.), die höchstgelegene 
Stadt Preußens (591 in). Die Straßen des Ortes klimmen den Abhang 
des Hochwaldes hinan. Reger Bergbau auf Kohlen und Fabriktätigkeit 
zeichnen den Ort aus, mehr aber noch das etwas tiefer gelegene Dorf 
Rothenbach. 
Die Berginsel des Hochwaldes und seinen niedrigeren Nachbar, den 
Höchberg (Hb.), umgehen die Straßen, die von jeher der Ebeiie des Kohlen¬ 
reviers gefolgt sind. Auch die Eisenbahnen nehmen im Kohlenrevier ihren 
Verlauf. So begleitet die Gebirgsbahn beit ganzen Ostflügel des Porphyr¬ 
bogens und die Linie Ruhbank —Landeshut —Liebau seinen Westflügel, 
während ihn die Linie nach Halbstadt im Friedländer Passe überschreitet, 
nachdem sie das Kohlenrevier durchquert hat. 
Eine zlveite Porphyrinsel nördlich des Hauptznges ist 
der Saltelwold (8m, 779 in). 
Er hat seinen Namen von seiner Form. Sein Rücken ist in der Mitte 
eingesattelt, so daß der Berg zwei Spitzen zeigt. Die höchste bietet eine der 
schönsten Aussichten in den Sudeten; denn man überschaut vou ihr aus einen 
großen Teil der schlesischen Ebene, aber auch beinahe das gauze Sudeten¬ 
gebirge. Ten Berg und seine Umgebung schmücken prächtige Wälder. 
Er liegt schon außerhalb des Kohlenreviers in einem Berglande, das 
in die schlesische Ebene übergeht. Die Gesteine dieses Berglandes, meist dem 
Kulm angehörig, bilden zum Teil recht ausehuliche Erhebungen, die oft eine 
spitze, fast überhängende Gipfelbildung zeigen, lvie z. B. die Bogclkippc bei 
Altwasser. Das Bergland, sowie das ihm benachbarte Vorland des Eulen¬ 
gebirges wird von mehreren Flüssen in nördlicher Richtung durchströmt, die 
tief cingeschnitteue und romantische Täler bilden, so von der Weist ritz und 
der Polsnitz. 
Die Beislritz 
entspringt in Ober-Wüstegiersdorf im Rumpelbrunnen. Er trug ehemals, als 
das Wasser noch mit deutlichem Rumpeln aus seinem Spaltensystem hervor¬ 
brach, den Namen mit mehr Recht als jetzt. Nachdem die Weistritz das 
Kohlenrevier verlassen hat, bildet sie ein nördlich gerichtetes Durchbruchstal. 
Es ist zwar nur eng, seine Ränder sind steil und schön bewaldet, aber am
	        
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