IV. Das Riesengebirge. 59 
Viel deutlicher tragen diesen Charakter nach hentigestags die beiden 
Schiieegrubcil. 
Auch sie liegen nahe beieinander, nur ein schmaler Felsengrat trennt die 
düstere Große von der freundlicheren Kleinen Schneegrnbe. In ihnen bleiben 
Reste von Schnee bis in den Hochsommer hinein liegen nnd schimmern weithin 
ins Land. Zwei deutlich erkennbare Moränentvälle liegen am Nordende der 
Schneegruben, ein weiter abwärts gelegener, größerer dritter Wall umspannt 
beide Gruben. Alle drei sind Erzeugnisse der ehemaligen Vereisung. Den 
steilen, 250 nr hohen Südrand der Schneegruben krönt der stolze Bau der 
Abb. 24. Der Mittagstein bei der Prinz Heinrich - Bande. 
schloßartigen Schneegrnbenbande. Sie ist für den Westflügel des schlesischen 
Kammes ein ebenso weithin sichtbares Wahrzeichen wie die Granitblöcke des 
Mittagsteins für den Ostflügel. Die Moränen der Großen Schneegrnbe 
schließen die beiden Koch elteiche ein, ans denen die Kochel abfließt. Sic 
bildet kurz vor ihrer Einmündung in den Zacken den malerischen Kochelfall. 
Der Zacken hat seine Quelle in der Nähe des Reifträgers. Einem 
seiner Zuflüsse, dem Zackerle, verdanken Wir¬ 
de» Zackelfall. 
Das Wasser des kleinen Baches wird mittels Schleusen aufgestaut. Ans 
der Schleuse stürzt es dann über einen hohen, zackigen Felsen hinab, wobei 
es in Staub unb Gischt verwandelt wird. Dann fließt es zwischen steilen
	        
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