III. Völkerleben und Siedekungen.
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die dritte Festung gegen Osten,- Frankfurt (70000) an der Straße Posen—Berlin; Küftrin,
Zchutzfestung Berlins an der Mündung der Warthe. Links der Oder: Unter den zahl¬
reichen Weberstädten im 8 Uottbus an der Spree, zugleich wichtiger Verkehrsknoten¬
punkt. Um Unterlauf Berlin (über 2 Mill., Groß-Berlin mit zahlreichen Vororten, z. B.
Tharlottenburg, 3 Mill.); unter der Gunst der Mittellage im norddeutschen Tieflande
und infolge des ausgezeichneten Wasserstraßennetzes zur gewaltigsten Handels- und
Industriestadt Mitteleuropas emporgestiegen; die Fürsorge der hohenzollern und die
Gründung des Reiches haben seinen Uusschwung aus das nachdrücklichste gefördert
(Ubb. 15); als die erste Residenz Deutschlands ist es Sitz der höchsten Behörden, ein
Brennpunkt der Uunst und Wissenschaft (Museum, Denkmäler, Universität u. a.). Spandau
an der Zpreemündung, Berlins westl. Schutzsestung. Potsdam, die erinnerungsreiche
Residenz an der Havel (Sanssouci).
Der Baltische Land rücken und dar Küstengebiet. Ostpreußen (Rönigsberg,
Gumbinnen, Ullenstein) bleibt mit seiner Grenze ziemlich weit von der Weichsel ab. —
Tilsit, Eisenbahnknotenpunkt am Beginn des fruchtbaren Memeldeltas. Um pregel
Gumbinnen. Im Mündungsgebiet Rönigsberg (230000), Rrönungsstadt, Universität,
Festung an der Straße Berlin—Petersburg, durch die Verbindung mit der Memel
Uusfuhrhafen für holz und Getreide. Un der oberen Ulle im Seen- und waldgebiet
Ullenstein.
Weftpreußen (Danzig, Marienwerder) hat das größte Gebiet links der Weichsel.
— Line weitere Weichselfestung außer Thorn ist Graudenz. Un einem Uebenflüßchen
der Uogat Marienwerder, an dieser selbst Marienburg mit dem herrlichen Deutschordens-
schloß. Elbing (60 000), etwas abseits der Uogat, mit bedeutendem Schiffsbau (Schichau)
und Maschinenindustrie. Danzig (170 000), Festung, der Hafen des Weichselgebietes,
mit lebhaftem Getreide- und Holzhandel, mit Schiffswerften und zahlreichen Fabriken;
technische Hochschule; prächtige Bauwerke aus der Hansezeit. Seebad Zoppot.
psnnnern (Stettin, Röslin, Stralsund) zieht sich lang an der Ostsee hin. Hinter¬
pommern ist der bei weitem größere Teil. — Köslin an der wichtigsten Eisenbahnlinie
Hinterpommerns. Rolberg, Festung, Handelshafen, Seebad. Stettin (230000), der
Seehafen Berlins und mit diesem emporgekommen, Schiffswerft Vulkan, starke In¬
dustrie, größter Fischmarkt der Ostsee. Swinemünde auf Usedom, Vorhafen, Festung;
das bedeutendste Gstseebad ebendort: Heringsdorf. Greifswald (25 000), Universität.
Stralsund, Endpunkt mehrerer Eisenbahnlinien, Schiffsverkehr mit Dänemark und
Schweden, Fischräuchereien. Personenschnellverkehr mit Schweden durch Eisenbahnfähre
über Saßnitz auf Rügen, bedeutendstes Seebad der Insel.
Grotzherzsgtuin Mecklenburg-Strelitz, Hauptstadt Ueustrelitz. Ein kleineres Gebiet
ästl. von Lübeck.
Grshherzogtum Mecklenburg-Schwerin, das größte außerpreußische Gebiet östl.
der Elbe. Rostock (65 000), Universität, wichtiger Hafen, Eisenbahnfähre Warnemünde—
Dänemark. Schwerin, am gleichnamigen See herrlich gelegene, stille Residenz.
Die Freie und Hansestadt Lübeck (90 000), herrliche Bauwerke aus der Hanse-
zeit; Verkehr zwischen dem Elbe- und Ostseegebiet durch den Llbe-Trave-Ranal.
Im Gebiet des Schleswig-holsteinschen Landrückens grenzt an Lübeck das
aldenburgische Fürstentum Eutin (Hamburg als Nordseehafen beim westelbischen
Tiefland).
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