Full text: Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Ein fremder Erdteil: Afrika, Erste Übersicht der allgemeinen erdkundlichen Erscheinungen (Teil 3)

Die südosteuropäische Halbinsel: 1. Geländebild. 15 
schaftlich sehr verschiedenartige Gebiete, daher großer Güteraustausch, Donau ähnliche 
Gebiete, geringerer Güteraustausch. e) Mündungsdelta des Rheins für Schiffahrt vorzüg— 
lich, in die verkehrsreiche Nordsee; Donaudelta nur mit einem schiffbaren Arm, in das 
abgelegene Schwarze Meer. ) Khein und Donau zu mehreren Staaten. Der größte Teil 
in der Mitte in Besitz eines Staates; der Rhein eine Lebensader Deutschlands, Donau 
österreich⸗Ungarns. g) Landschaftlich bevorzugte und geschichtlich bedeutsame Uferstrecken: 
„Aller Ströme Rönig ist der Rhein, die Donau soll seine Gemahlin sein.“ 
Südeuropa. 
Die Balkan· (südosteuropãische) Halbinsel. 
J. a) Allgemeinbetrachtung. Flußgrenzen im N. Während im MV scharfe 
Grenzen fehlen, hebt sich im übrigen das gebirgige Land durch vorgelagerte Tiefebenen 
vom Rumpf Europas ab. Als Nordgrenze gelten meist Save und Donau. 
Zwei hauptrichtungen der Gebirge. In dem Gewirr der Gebirgszüge, die das 
Gebiet fast ganz einnehmen, lassen sich die nordsüdl. und ostwestl. als Hauptrichtungen er— 
kennen; jene herrscht im W, diese im O vor. 
Zwei verschiedengestaltete Teile. An das breite nördl. Viereck schließt sich im 8SW 
die griechische Halbinsel an. hier findet eine Durchdringung von Wasser und Land statt, 
wie selten auf der Erde. Nach 8 löst sie sich in Halbinseln und Inseln auf. 
Ein Nachbar Asiens im S0 Europas. An der Verbindung des ägäischen und 
Schwarzen Meeres kommen Europa und Asien sich z. T. auf Stromesbreite nahe. Aber 
auch die Inseln im ägäischen Meer sind gewissermaßen die Schrittsteine zwischen beiden. 
Geringere Größe als Deutschland: 450 000 qkm. 
1. b) Einzelbetrachtung. Das nöroliche Viereck. Ddie Kettengebirge des 
Westens. Meist schroff steigen an der im Nvon Inseln begleiteten Rüste des Adriatischen 
Meeres die Ketten der Dinarischen Alpen an, welche als eine südl. Fortsetzung des Ralk— 
gebirges des Karst anzusehen sind (B.A. 6). Der höchste Berg übertrifft noch etwas die 
Zugspitze. Im nördl. Teil strömen Bosna und Drina zur Save. Südl. des zerrissenen 
Berglandes von Montensgro öffnet sich das Land nach dem Innern, da die Nordalba— 
nischen Alpen und der Schar-Dagh Nordostrichtung haben. Dann aber tritt weiter südl. 
die Richtung der Dinarischen Alpen von neuem auf. 
Die kammerartig gegliederten, mittleren Gebirgsländer mit einer nordsüdl. 
Talfurche. Weiter östl. zeigt sich die größte Unregelmäßigkeit der Gebirge, die oft einander 
kreuzen. Dadurch werden dann Becken gebildet, die oft voneinander abgeschlossen sind. Von 
hoher Wichtigkeit ist es darum in dem unzugänglichen Lande, daß in der Nähe des 
Schar⸗Dagh entspringend die Morawa nach N, der Wardar nach 8S in den Golf von 
Salomiki fließen; ihre Flußgebiete sind nur durch einen niedrigen Sattel getrennt. Durch 
eine Senke begrenzt ist die dreizipflige Halbinsel Chalkidike, an deren Südostende der Mar— 
morkegel des Athos weit in das Meer leuchtet. 
die wechselnden Ebenen und Gebirge des Ostens. An dem steilen südl. Donau— 
ufer erhebt sich eine wellige, durch Flußtäler zerschnittene Platte (Abb. 10). fAus dieser steigt 
langsam das Balkangebirge an, welches 500 km lang ist und um einige hundert Meter das 
Riesengebirge überragt. Es reicht (vom Timok) bis an das Schwarze Meer. Der Isker, vom 
südl. Gebirge, durchbricht den Balkan im W. Unter den meist hochgelegenen Pässen ist
	        
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