Full text: Heimatkunde (zur Übersicht und Erweiterung), Übersicht über die Erdoberfläche und die einzelnen Erdteile (Teil 1)

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*$)te einzelnen plastischen Meisterwerke dieses Zeitraumes: der Apoll von 
Belvedere, die pergamernschen Skulpturen, der Koloß von Rhodus, die Laokoongruppe 
sind schon oben angeführt. /Den letzten Schritt zur effekthaschenden Kunstübung 
bezeichnet der sogen, sarnesische Stier in Neapel, eine kühn aufgebaute, aber unruhig 
wirkende Gruppe. — Von dem hohen Stande der Porträtmalerei in dem alexan- 
drinifchen und römischen Zeitalter geben die in Fajjum aufgefundenen Bilder Kunde. 
b) Von den alexandrinischen Dichtern war der Lyriker 
Kallimächus (uin^TO 0. Chr.) der berühmteste; auch der sicilische Idyllen- 
dichter Theokrit lebte um diese Zeit vorübergehend in Alexandria. 
Die alexandrinischen Dichter wurden vielfach die Vorbilder der römischen; \ 
Theokrits Idyllen ahmte Virgil in seinen ©flogen (d. i. ausgewählten Hirtenliedern) nach. 
c) In der nach aristotelischen Philosophie traten besonders 
zwei Hauptrichtungen hervor: 
1. die epikureische, begründet von Epikur aus Samos (um 
300 v. Chr.), welche in der von Furcht und Begierde geläuterten Ln st das 
Ziel menschlichen Strebens sah (vgl. Aristipp, S. 101); 
2. die stoische, von Z e n o n aus Cypern begründet, der (gleichfalls 
um 300 v. Chr.) in der Stoa zu Athen lehrte, daß Standhastigkeit nnb 
Enthaltsamkeit dem Weisen zieme. 
Daneben kam um dieselbe Zeit eine dritte Richtung auf, die skeptische, 
begründet von Pyrrhon aus Elis, welcher Zweifel (axeifJis) d. h. Zurückhalten 
mit dem Urteil jeder Erscheinung und jeder Erkenntnis gegenüber für nötig erklärte. 
d) Die übrigen Wissenschaften. Die im Museum von Alexandria 
ihren Studien lebenden Gelehrten bildeten namentlich die Grammatik 
(ober Philologie) aus. Aristorch (um 200), der die Entstehung und die 
Veränderungen der homerischen Gedickte prüfte, gilt als einer der größten 
Kritiker aller Zeiten. Sein Zeitgenosse Eratosthenes war in Geographie, 
Chronologie nnd Literaturgeschichte thätig. Schon früher hatte Euklides 
die Mathematik nnd Geometrie durch feine BeHandlungsweise gefördert; 
auch Archimsdes aus Syrakus (f 212) lebte einige Zeit in Alexandria. 
3. Die Unterwerfung Ägyptens durch die Römer. Unter 
den späteren Ptolemäern, meist schwachen und zu jugendlichen Regenten, 
verfiel die politische Macht Ägyptens. Schon seit etwa 200 übten die 
Römer eine Schutzherrschaft^ über das Land ans, das als Getreidekammer 
und als Durchgangsland für den Handel für Rom wichtig war; im $ 30 
v. Chr. machte Octavian Ägypten und damit das letzte der hellenistischen 
Reiche zur römischen Provinz; vgl. § 38, II. 
1 Vgl. das heutige Protektorat der Engländer in Ägypten.
	        
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