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A u st r a l i e n. 
Name und Weltstellung. 
Größe 
und 
Einwohnerzahl. 
Grenzen, Küstenentwickelnng, Gliederung 
und Jnselbildnng. 
Australien. 
Der Name „Australien" kommt her 
von ausser = der Süden und ist diesem 
Erdtheil ertheilt worden, weil er fast ganz 
auf der südlichen Halbkugel 
gefunden wird. 
Wie Europa in der Mitte der groß- 
ten Landmasse unseres Planeten liegt, so 
Australien iu der Mitte der groß- 
ten Wassermenge der Erde 
— daher seine späte Entdeckung — und 
bildet den insularischen Isthmus 
zwischen dem Continent der alten 
und dem der neuen Welt. 
Das Ganze zerfällt 
1. in das Festland Australien (mit 
Tasmania) 130—170° östl. L. 
und 10-40° südl. Br.; 
2. in die Inseln der Südsee. 
(Im Ganzen zählt man 640 Inseln 
in 25 Gruppen.) 
a) Der innere australische Inselgürtel 
von Neuguinea bis zu Neuseeland; 
b) der äußere australische Inselgürtel 
von den Marianen bis zu der 
kahlen Felseninsel Sala y Gomez. 
Der innere Gürtel begleitet in 
einem Bogen die Nord- und Ostseite 
des Continents; 
der äußere läuft zunächst dem 
inneren parallel, wendet sich aber von 
den Fidschiinseln an in scharfer Richtung 
nach der Küste von Südamerika. 
Die wichtigsten des inneren austra- 
lischen Jnsclgürtels sind: 
1. Neuguinea, 160° östl. £., 5° südl. Br., 
2. Neubritannien, 
3. die Salomonsinseln, 
4. die neuen Hebride», 
5. Neucaledonien, 
6. Neuseeland, 190° östl. L., 40° sdl. Br. 
Die wichtigsten des äußeren austra- 
lischen Jnsclgürtels sind: 
1. die Marianen, 165° östl. L., 20°n.Br., 
2. die Carolinen, 165° östl. L.,10°n.Br., 
3. die Fidschiinseln, \ 200° östl. L. 
4. die Freundschastsinseln, [ u. zw.10°u. 
5. die Schisserinscln, 
6. die Gesellschastsinseln, 
7. die Marquesasinjeln, 
8. die Niedrigen Inseln, 
Dazu kommen noch 
9. die isolirten Sandwichsinseln, 220° 
östl. L., 20-23nördl. Br. 
, \ u. zro.iL 
) 20°sdl.Br., 
230—240° 
östl.L.u.zw. 
10—20° 
südl. Br. 
leoooonsNln. 
und 
4'/..Mill. Einw. 
ä DMI. 28. 
Das Festland 
allein hat gegen 
140,000 □Mht. 
und l'/2 Mill. 
Einw. 
Infolge der großen 
Zerstreuth eit sei¬ 
ner Bestandtheile 
erhält der Erdtheil eine 
unverhältnißmäßig 
große Ausdeh- 
uung von 
135 Längengraden 
(ihU°-265° 
östl. Länge) 
und 
80 Breitengraden 
(55° südl. Breite 
bis 2^VsNördl.Br.). 
Die große Zer- 
splitterung erzeugt 
deu stark hervortreten- 
denMangel anEin¬ 
heit in Bezug auf 
Thierwelt, Pflau- 
zenwelt, Rasse und 
Cultur. 
Die Cap'S, welche 
die äußersten Punkte 
des Festlandes bil- 
den, sind: 
Cap Wilson im S., 
Cap Byron im O., 
Cap 1)ork im 3!., 
Cap Sleep im W. 
Das Festland wird 
im Osten vom Großen Bcean, 
im Uebrigen vom Indischen Dccan 
begrenzt. 
Die Inseln liegen sämmtlich 
im Großen Lcean. 
Die Küstenentwickelnng desContinents 
steht fast auf gleicher Stufe wie die Amerika's, 
1:73. Am bedeutendsten ist dieselbe an 
der Südostküste zu beiden Seiten der Baß- 
straße, wo in Verbindung mit Vandiemens- 
land im kleinsten Umkreise der g r ö ß t e H a f e n- 
reichthum derErde sich findet. Diese ist 
daher der Mittelpunkt der Schiffahrt 
der südlichen Halbkugel und der Haupt sitz 
der britischen Colonisation Australiens. 
Auch die Nordostküste hat treffliche Häfen, 
doch ist ihre Zugänglichkeit durch die un- 
geheure Koralleubauk, die Große Barriere ge- 
nannt, gehindert. 
Nur wenige Küstenstrecken sind flach 
zu nennen. 
Australien gehört zu deu wenig geglieder- 
ten Erdtheilen, obwohl es in dieser Hinsicht 
Afrika, auch Südamerika übertrifft. 
Der einzige tiefe Einschnitt des Meeres 
findet sich im Norden: 
der Golf von Carpentaria, 
an dessen Ostseite 
die Halbinsel hork. 
Dagegen ist die Einbuchtung des 
Australgolfes im Süden 
bedeutend flacher. 
Unter den vielen Inseln, welche zum 
Continent gerechnet werden, erscheinen 
Neuguinea und 
Tasmania oder Nandiemensland 
als abgesprengte THeile desselben. Jetzt sind 
sie dnrch die 
Torres- und Baßstraße 
vom Festlande getrennt.
	        
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