Koppen: Kaiser Friedrich Barbarossas Kreuzzug.
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zur Schlacht stellen. Um den Himmel mit euerem Blute zu ge¬
winnen, verließet ihr euer Vaterland; jetzt ist die rechte Zeit, folgt
mir, Christus siegt, Christus herrscht." Mit diesen Worten sprengte
er gegen den Feind, und bald war ein glänzender Sieg erfochten.
Nach allen Seiten flohen die Türken, und die Kreuzfahrer machten
große Beute.
3.
Nach einigen Rasttagen brach das Kreuzheer am 10. Juni wieder
auf. Der Kaiser sehnte sich danach, die heilige Stadt und die Orte,
wo der Erlöser gewandelt war, den Händen der Ungläubigen zu ent¬
reißen, dann glaubte er fröhlich und selig zum Frieden Gottes ein¬
gehen zu können. Aber dies war ihm nicht beschieden. Das Heer
hatte auf seinem Weitermarsche mit neuen Mühseligkeiten zu kämpfen
und neue Leiden zu erdulden. Der Weg durch die Engpässe des
Taurusgebirges war voll Schwierigkeiten. Aber ein größeres Un¬
glück stand bevor. Das Heer marschierte längs eines kleinen Flusses,
Selef genannt; der Kaiser versuchte, auf seinem Rosse durch diesen
Fluß zu setzen. Aber die Wogen rissen Roß und Reiter mit sich fort,
und eine Strecke unterhalb zogen seine Begleiter den Leichnam des
toten Kaisers aus den Fluten. So erzählen die einen; die anderen
berichten, daß Kaiser Friedrich vom Schlage getroffen worden sei,
als er im Bade Erfrischung von der Beschwerde des Marsches suchte.
Der Tod des Kaisers verbreitete eine unbeschreibliche Bestürzung
im Heere der Kreuzfahrer, und Trauer und Schmerz erfüllte ihre
Herzen. Sie konnten mit dem Propheten ausrufen: „Die Krone
ist von unserem Haupte gefallen, wehe uns, die wir gesündigt haben."
(Klagel. Jer. 5, 16.) Allgemein war auch die Klage in Deutschland,
und lange mochte man nicht an seinen Tod glauben. „Nicht gestorben
ist der Kaiser," sprach man unter dem Volke, in dem das Bild des
großen Herrschers lebendig blieb, „sondern er schläft tief unten im
Kyffhäuserberg; dort wohnt er verzaubert in einem prächtigen
unterirdischen Palaste; seine Helden sind bei ihm; seine Rüstkammer
hängt voll Waffen; in den Ställen stampfen die Rosse im Schlafe
ungeduldig das Marmorpflaster. Der Kaiser sitzt an einem steinernen
Tische; sein feuerfarbener Bart ist durch die Tischplatte gewachsen,
auf die er seinen Arm stützt. Die Raben umkreisen den Gipfel des
Berges; solange sie da fliegen, schlummert er weiter. Wenn einst